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China zieht auch militärisch mit dem Westen gleich

Bloged in Allgemein by friedi Sonntag November 7, 2021

Durch ein konsequentes Technologieprogramm – konsequent im Industrieaufbau in in der Ausbildung – hat die Volksrepublik China (VRC) den „Westen“ inzwischen industriell überflügelt.

Das westliche US-Modell reiner Gewinnorientierung hat dazu geführt, dass immer mehr Produktionsstätten  und Produktions-Know-How nun die chinesische Industrie auf die Überholspur gebracht haben. Wo die westlichen Konzerne die Gewinnoptimierung rücksichtslos verfolgten, hat China die technologische Entwicklung in den Fokus gestellt und damit das Wohlstandsniveau im Land beträchtlich erhöhen können.

Technologisch nimmt die VRC nun einen Spitzenplatz ein und ist in der Lage, aufbauend auf russischer Technologiebasis und westlichen Organisationsprinzipien und Know-How selbstständig Hochtechnologie zu entwickeln. Dies auch auf dem Sektor der militärischen Rüstung: Kampf-Flugzeuge der 5. Generation mit Stealth-Technik und nun auch Hyperschall-Lenkwaffen.

Die VRC wird eine militärische Supermacht mit all ihren Vor- und Nachteilen. Die Volksrepublik zieht damit leider auch in ihrem Aggressionspotential mit den „westlichen“ Mächten – hauptsächlich mit der USA – immer mehr gleich. China kopiert also auch auf diesen Sektor die im vergangenen Jahrhundert von der USA gezeigten Mechanismen der Macht – vor allem, um die in der Vergangenheit erlittene Diskriminierung und Ausbeutung durch westliche Mächte in der Zukunft zu verhindern.

Die Vergangenheit scheint aufstrebenden Staaten gezeigt zu haben: wenn sie ihren eigenen Weg gehen wollen, müssen sie kampfbereit sein. Libyen, Irak und auch Iran und Syrien sind Beispiele, was mit „abtrünnigen“ Staaten passiert, wenn sie nicht hochgerüstet sind. An Nordkore ist zu sehen, dass eine Selbstständigkeit nur bei vorhandenem atomaren Vergeltungspotential der „Abtrünnigen“ „erlaubt“ wird. China hat in seiner Geschichte – im 19,. und 20. Jahrhundert – erleben müssen, was es heißt, dem „Westen“ militärisch nicht gewachsen zu sein – diese kollektive Erfahrung sitzt tief.

Die friedliche Kooperation durch Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen  – Stichwort „Neue Seidenstraße“ – wird von „Westen“ sofort als Aggression eingestuft, wenn westliche Gewinne (und die Hegemonie) gefährdet werden (siehe auch: Ist Chinas Kulturpolitik eine Gefahr für die westliche Hegemonie? )

Rainer Brunath hat den Vorgang der chinesischen Aufrüstung und dessen Motivation analysiert: Vernunft ist ein langes Wort (1).

Brunath kommt in seinem Artikel zum Schluss:

China ist bereit, sich zu verteidigen, hat daran gearbeitet und scheint inzwischen in der Lage zu sein, jedem Aggressor eine tödliche Niederlage zu bereiten. Das macht Hoffnung, auch für den Rest der Welt.

Ich kann mich diesen hoffnungsvollen Wunsch nicht ganz anschließen. So ist etwa das aggressive Verhalten der VRC im Südchinesischen Meer und auch die Aggression gegen Taiwan kein Zeichen der Mäßigung (obwohl diese Aggressionen der VRC zum Teil auf taiwanesische Interpretationen zu beruhen scheinen).

Vor allem aber scheint mir das westliche Vorgehen gegen Russland unter Putin (NATO-Osterweiterung) und auch das aktuelle Vorgehen gegen das „Neue Seidenstraßenprojekt“ ein Zeichen zu sein, dass aus der Vergangenheit in Punkto Konfliktvermeidung im Westen und im Osten nicht viel gelernt wurde – will heißen: Der friedliche Weg ist nur möglich, wenn man ihn gewähren lässt – und das scheint im Kampf um die Welthegemonie nicht absehbar.

Allein durch das gewaltige Säbelrasseln das veranstaltet wird, werden friedliche Beziehungen gestört und gewaltige Mengen an Produkten in den Rüstungssektor abgezogen – trotz Klima-Krise. Das Militär ist ein namhafter Faktor der Umweltzerstörung – selbst wenn nicht geschossen wird.

Fast könnte man meinen, dass der militärische-industrielle Komplex – ob im Westen oder im Osten – dieses ständige Drohpotential benötigen, um immer mehr der raren Güter in – für einzelne Personen – sehr gewinnträchtige Kanäle umzuleiten. Anscheinend ist in diesem Punkt die VRC ebenfalls sehr „westlich“ seit die Führung glaubt, für die Versorgung ihrer Menschen genügend getan zu haben.

So bleibt nur die Hoffnung, dass die Einschätzung Brunaths, dass China die Rüstung lediglich zur Absicherung ihrer staatlichen Existenz benötigt, zutreffend ist – gefolgt von der weiteren Hoffnung, dass Europa sich dem Säbelrasseln nicht weiter anschließt und die friedlichen Handelsbeziehungen als Mittel der Wahl sieht (auch Russland gegenüber).

Graz, 7.11.2021, W.Friedhuber

Kommentare	»
  1. wird so wohl nicht werden, das kann man an hand von israel nachverfolgen, welches problemlos als vordergründigen selbstschutz die atombombe entwickelt hat, trotz dauernder verneinung dieser tatsache. nun, der iran arbeitet auch an dieser technologie trotz dauender bedrohung und kampfansagen von israel dieses nicht zuzulassen und entsprechende antizpierende gegenschläge bei bedarf durchzuführen…….

    Trackback by kurt strohmaier 8. November 2021 12:17

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