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[Palästina Solidarität Österreich] Daoud Ghoul: Intifada, kleine Siege, Einheit

Bloged in Allgemein,Protest by friedi Freitag Oktober 15, 2021
  • Daoud Ghoul
  • Bericht über Vortrag Daoud Al Ghoul in Graz
  • Infotisch Wien

Daoud Ghoul: Intifada, kleine Siege, Einheit

Daoud ist Aktivist aus dem Jerusalemer Stadtteil Silwan, Politologe und Reiseführer. Als Palästinasolidarität haben wir ihn zu einer Veranstaltungstournee mit neun Stationen eingeladen: Wien, Graz, Linz, Innsbruck, München, Stuttgart, Duisburg, Berlin, Frankfurt. Danach wird er auch in Frankreich Vorträge halten und Diskussionen führen, dort allerdings auch mit gewählten Abgeordneten auf verschiedenen Ebenen.

Sein Auftreten ist zurückhaltend und bescheiden. Erst durch Nachfragen kommt man drauf, dass er fast fünf Jahre in israelischen Gefängnissen verbringen musste – als politischer Gefangener zu einem guten Teil in Administrativhaft, also ohne Prozess. Er wolle das nicht in den Vordergrund stellen, denn viele Aktivisten müssten sehr viel länger in den Fängen der Besatzer verbringen. Sein Auftreten macht klar, dass er eine einflussreiche Persönlichkeit des politischen Widerstands gegen die Besatzung ist.
Ganzer Bericht: https://www.palaestinasolidaritaet.at/de/4696

Vorläufige Version von „Jerusalem und der palästinensische Aufstand 2021“ von von Daoud al Ghoul und Akram Salhab: https://www.palaestinasolidaritaet.at/de/4697

Bericht über den Vortrag von unserem Gast Daoud Al Ghoul in Graz

Der Widerstand gegen Israels Besatzung und Apartheid wächst über viele kleine Erfolge!

Am 1. 10. 2021 folgten knapp 20 Menschen in Graz unserer Einladung zur Veranstaltung „Über die Vertreibung der Palästinenserinnen und Palästinenser aus Jerusalem und den Widerstand dagegen“ mit Daoud Al-Ghoul aus Silwan/Jerusalem. Zunächst schilderte unser Gast am Hand der Geschichte einer Familie die Vertreibung der palästinensischen Leute aus Jerusalem, beginnend mit Großmutter Rifaat. Sie wurde in Jerusalem geboren, heiratete nach Haifa, von wo sie dann 1948 mit ihrer Familie nach Jerusalem deportiert wurde. Sie wurde nicht als Flüchtling anerkannt, da sie ursprünglich aus Jerusalem stammte.

Schon die Großmutter wurde vertrieben

Nachdem sie sich dort wieder ein Leben aufgebaut hatten, wurde sie bereits mit den Familien der nächsten Generation von West- nach Ostjerusalem vertrieben, wogegen ihr Sohn Widerstand leistete. Nun kämpft die dritte Generation – ihre Enkel – gegen den Versuch der neuerlichen Vertreibung aus Silwan. Es ist nur eine von vielen Geschichten, die sich einreiht in die lange Geschichte der ethnischen Säuberungen in Palästina, beginnend mit Nakba von 1948. Heute bleiben nur noch 15% des historischen Palästinas für die indigene palästinensische Bevölkerung. Ihre Gebiete sind zerrissen, von einander abgeriegelt, getrennt durch Siedlungen und Straßen für jews only. In diesem Kontext müssen auch die versuchten neuerlichen Vertreibungen gesehen werden. Diese sind für Israel zentral, um das nördliche vom südlichen Westjordanland zu trennen.

Die Ereignisse vom Frühjahr 2021

Daoud Al-Ghoul berichtete eindrucksvoll vom Widerstand gegen die Häuserzerstörungen und ethnischen Säuberungen. Heuer im April (im Ramadan) begannen diese mit Sit-Ins, einfach Kaffee trinken, auf den Treppen am Damaskus-Tor. Diese Protestform fand immer mehr Zulauf, bis die Eisenabsperrungen entfernt werden mussten. Danach ereilte die Jugend im Widerstand der Hilferuf der Menschen in Sheik Jarrah und Silwan. Sie fuhren dorthin, um die Bewohner*innen gegen die geplanten Vertreibungen erfolgreich zu

unterstützen. Wie aus den Medien bekannt, drang israelisches Militär in die Al-Aqsa-Moschee ein, um die Leute vom Beten fernzuhalten. Beten im Ramadan wurde untersagt. Daraufhin geschah etwas noch nie Dagewesenes in der palästinensischen Widerstandsgeschichte: Palästinenser*innen aus dem heutigen Israel reisten zum Gebet in der Al-Aqsa-Moschee an. Das israelische Militär versuchte sie zu hindern und stoppten die Busse. Sodann holten Palästinenser*innen aus Jerusalem sie mit ihren privaten PKWs ab. Das dadurch entstandene Verkehrschaos bewog das israelische Militär dazu, die Busse passieren zu lassen. Es sind die kleinen Siege wie dieser, auf die er in seinem Vortrag den Blick richtete.

Ganzer Bericht: https://www.palaestinasolidaritaet.at/de/4694

Kurzbericht vom monatlichen Infotisch in Wien

Unser monatlicher Infotisch heute (9.Oktober) in Wien auf der Mariahilferstraße war wieder sehr erfolgreich. Diesmal mit Musikbegleitung von Sandra und vielen verschiedenen Redebeiträgen (Videos dazu folgen)! Danke an alle, die mitgewirkt haben und vorbeigehenden Passant*innen auf die Situation in Palästina aufmerksam gemacht haben.

Unser nächster Infotisch wird Anfang November stattfinden.

 


www.palaestinasolidaritaet.at

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Kommentare	»
  1. am 23.10.2021 bringt der für gewöhnlich israelfreundliche standard auf seite 13 einen bericht von maria sterkl aus burin. nachfolgebd eine kurze zusammenfassung.

    „wenn die oliven reif sind, kommen die siedler“.

    jedes jahr zur olivenernte sehen sich palästinensische bauern im westjordanland vermehrt gezielten attacken radikaler israelischer siedler ausgesetzt. nava hefetz zb. ist rabbinerin bei den israelischen „rabbinern für menschenrechte“. die organisation stellt jeden tag einen bus bereit, der israelische freiwillige in palästinensiche dörfer zur olivenernte bringt. doch die freiwilligen, unter ihnen fünf rabbiner, sind nicht nur erntehelfer; sie sind auch menschliche schutzschilde für die palästinensischen bauern-für den fall, dass sie angegriffen werden. menschenrechtsorganisationen weisen seit jahren auf die zunehmende siedlergewalt hin. nach einem überfall einer siedler-gang auf ein dorf nahe hebron sprachen linke israelische parlamentarier gar von einem „pogrom“ und „terrorismus“. als vermehrt auch israelische soldaten opfer von siedlerattacken wurden, ergriff verteidigungsminister benny gantz das wort. er wies die armee an, „systematisch“, aggressiv und kompromisslos gegen „jede form von gewalt“ vorzugehen-egal von welcher seite…….die soldaten würden jedoch nichts gegen die siedler unternehmen umso mehr aber gegen die freiwilligen. manche kommandanten seien selbst siedler.
    also übernehmen die rabbiner diese funktionen. aber auch die freiwilligen bleiben von attacken nicht verschont. vor zwei jahren wurden vier von ihnen verprügelt und teils schwer verletzt, darunter ein achzigjähriger. die gewalttäter sind radikale aktivisten, sie fordern das von palästinensern bewohnte westjordanland für sich. dass israel das land seit 1967 besetzt hält, reicht ihnen nicht. ihren herrschaftsanspruch demonstrieren sie in sozialen medien, durch lobbying, über parteivertreter im palament, aber auch mit attacken. jedes jahr zur zeit der olivenernte gipfelt die gewalt.
    nava hefetz ist die denkweise der siedler nicht ganz fremd.“ich bin rabbinerin, ich weiß, dass unsere jüdischen vorfahren hier gelebt haben.“ die siedler begründen so ihren anspruch auf das gebiet. „aber heute ist die lage anders. es gibt ein anderes volk hier, und man kann sie nicht ihrer freiheiten berauben.“

    Trackback by kurt strohmaier 23. Oktober 2021 16:11

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