[Graz] Am 26.9. besteht die Chance, in Graz eine andere Wahl zu treffen
Nun, in der Vorwahlzeit, tut der amtierende Bürgermeister Siegfried Nagl alles, um alle seine Spinnereien anderen in die Schuhe zu schieben und sich und seine ÖVP als Rettung für Graz darzustellen – ich hoffe, dass die Mehrheit nicht wieder darauf hereinfällt und nicht die lange Liste der „Sünden“ vergisst.
Auch wenn der Herr Bürgermeister die Bauwut in Graz nun der SPÖ und der FPÖ zuschiebt, sollte nicht der wahre Bauwütige vergessen werden.
Immerhin war es Siegfried Nagel, der es zuließ, dass der Pfauengarten verbaut wurde, dass das Kastner-Dach immer noch nicht hergestellt ist, der den Speicherkanal samt Murkraftwerk bauen ließ, der die „Donnerbüchsen“ als Straßenbahn kaufte – und infolge alle Straßebahntrassen in Betontrassen verwandelte, der ganz Puntigam, ganz Reininghaus, ganz Wetzelsdorf und halb Webling zubetonieren ließ; der die Innenstadt in einen Austragunsplatz für Events umgestaltet, und und und ….
Nun am 26.9. haben die Menschen, die in Graz leben und wohnen wollen, die Chance, diese Politik der Vermarktung jeglichen Lebensraumes, von der Straße bis in die Innenhöfe, einen Denkzettel zu verpassen.
Wird Hr. Mag. Siegfried Nagl wieder Bürgermeister, hängen all seine Profilierungsprojekte, angefangen von U-Bahn, Stadt-Seilbahn, Surf-Welle, Muruferausbau, immer größeren und teurere Events – seien es Motorsport oder Behindertensport usw. – wie ein Damokles-Schwert über Graz – wobei der pseudo-internationalismus den Takt angibt und das, was einmal für die im Land lebenden gedacht war – etwa das Künstlerhaus – an „Eventmanager“ vergeben und so der Bevölkerung entzogen wird.
Jeder Gehweg ein Schanigarten, jedes Geschäft ein Flag-Store oder ein Café-Haus, jedes dritte Haus ein Hotel – alles mit abnehmenden Warenmix. Platz für Touristen, Infrastruktur für Touristen, Warenangebot für Touristen – immer weniger für Bewohner.
Sicher: Die Hotelerie freut sich – und das ist auch der Anhang Nagl`s – oder umgekehrt – seine Auftraggeber.
Es reicht schon, wenn die ÖVP im Lande herrscht und so ihre Politik für Eliten umsetzt.
Aber noch gibt es auch eine Wohnbevölkerung – obwohl die Nagl’sche Stadtpolitik alles tut, die Wohnbevölkerung aus dem Stadtkern zu verdrängen.
Oder anders gesagt: Wahlberechtigt sind in Graz (noch) nicht die Hotelgäste oder Tagestouristen, sondern die Menschen, die Graz als Wohnraum bräuchten – und die habe nun die Chance, dass hier eine andere Politik umgesetzt wird.
Zu bedenken ist, dass nicht nur die ÖVP mit ihrem Frontman hier für die Gemeinschaft zerstörerisch wirkt, es ist auch die FPÖ – und leider ist auch die SPÖ immer bereit, mit Nagl am gleichen Strang zu ziehen.
Die FPÖ war beim Betonieren ein treuer Vasall der ÖVP – und die SPÖ ist gern bereit mit Mag. Nagl eine Regierung zu bilden – was soviel heißt wie: Wählt nicht ÖVP aber auch nicht SPÖ oder FPÖ!
Wie die Vergangenheit gezeigt hat, ist die ÖVP trickreich beschlagen, jeglichen Koalitionspartner höchstens als Sündenbock – nie aber als Mitgestalter zu nutzen. Daher ist die einzige Hoffnung auf eine andere Politik, wenn die ÖVP keine Koalition bilden kann (und schon gar nicht allein die Mehrheit hat) – sprich: KPÖ, GRÜNe und die anderen Kleinparteine müssen eine solche Stimmenanzahl haben, dass die ÖVP keine Mehrheit bekommt und mit keinen der wahlwerbenden Gruppen eine Zweier-Koalition bilden kann. Günstig wäre es, die KPÖ so zu stärken, dass ohne sie keine Regierung gebildet werden kann, da die KPÖ die einzige Partei ist, die verlässlich nicht mit Nagl koaliert (und auch Nagl nicht mit der KPÖ).
Ja! Es mag sein, dass eine bunte Koalition es nicht viel besser macht – aber es ist zumindest eine Chance, dass die Zerstörung gestoppt wird. Daher die Wahlempfehlung:
Wählt nicht ÖVP oder FPÖ in Graz!
Graz, 13.9.2021. Wolfgang Friedhuber
da die övp auf landesebene angesprochen wurde, erinnere ich mich 3 mal den franz voves, oder eben die spö gewählt zu haben um die hegemonie der övp zu verhindern……
beim dritten male,obwohl mit einer mehrheit behaftet, hat der franz voves sich von der övp erpressen lassen, auch weil er es vehement abgelehnt hat ein experiment mit der fpö einzugehen, seitdem fuhrwerkt die övp mitsamt landeshauptmann wieder in der steiermark herum.
klar ist die wahlempfehlung für graz einleuchtend, zu befürchten ist jedoch, dass die neos, wie in wien der machtgier erliegen, was auch nicht förderlich ist, siehe die dortige sparpolitik im bildungswesen.
die kpö ist natürlich zu fördern, nur hat man bei der letzten wahl im ebenfalls angesprochenen wetzelsdorf mit schrecken zur kenntnis nehmen müssen, dass im arbeiterviertel durch die bauten aus der zubetoniererei des aktuellen bürgermeisters (so im bereich der ehemaligen hummelkaserne,trotzdessen elke kahr dort auch gemeindewohnungen durchgesetzt hat)und der dadurch bedingten zuwanderung aus anderen bürger- und innen klassen die kpö 5 % der stimmen verloren hat, die zum övp bürgermeister gewandert sind.
ich erlaube mir die wahlempfehlung zu verdeutlichen, nämlich in richtung kpö, denn auch die grünen (man/frau erinnere sich an die selbstdarstellerische betoniererei der frau rücker um uni und lkh) oder die neos sind aus meiner sicht keinesfalls wählbar.
Trackback by kurt strohmaier 13. September 2021 14:04
Dass für die KPÖ von Seiten der LinkeStmk keine klare Wahlempfehlung ausgesprochen wird, hat 2 Gründe:
1.) In der vereinsinternen Diskussion gab es den Beschluss, für keine Partei eine Wahlempfehlung zu geben.
2.) Die KPÖ auch tatsächlich nicht bedenkenlos zu empfehlen ist. Zwar ist Elke Kahr vom rein Menschlichen unbedingt empfehlenswert – aber die KPÖ-Politik ist es nicht unbedingt.
Die angesprochene Hummelkaserne ist für mich persönlich ein Beispiel: Da hätte Wetzelsdorf eine wuderschönen Park bekommen, in dem die Kinder frei laufen hätten können – weil eingezäunt. Zudem war die Hummelkaseren auch bauhistorisch interessant – aber nein – die Bagger mussten her. Ebenso der Gemeindebeschluss zum Flächenwiedmungsplan – der wurde einstimmig beschlossen – auch mit KPÖ und GRÜN.
In den jüngeren Aussagen zur Wahl (derGrazer vom 12.9.21, S.26) vertritt Elke Kahr die Haltung, mehr Gemeindewohnungen bauen zu wollen. Kommunistisch wäre es, den Leerstand zu verstaatlichen und so Gemeindewohnungen zu schaffen zudem hat Elke Kahr aktuell das Verkehrsressort – zugegeben: ein undankbares Ressort, das ihr der trickreiche Bürgermeister zugeordnet hat – aber aktiv ist da kaum etwas zu bemerken, was es nicht auch schon unter Rückert gegeben hat – also Behinderung des KFZ-Verkehrs und der Kammpf derRadfahrer gegen alle anderen.
Als letztes noch eben der Umstand, dass die KPÖ die 2-stärkste Fraktion im Rathaus ist – aber kaum politisch wirksam in Erscheinung treten kann. Im Wahlkampf tritt die KPÖ kaum mit politischen Ambitionen in Erscheinung. Das mag zwar cüd manche als politische Alternativstrategie wirken – aber kaum überzeugend auf Wähler, die wählbare alternative Politik suchen.
Und last – but not least sind einige Menschen in der Bezirksarbeit auf die KPÖ „sauer“ weil, sobald wo ein kleiner Erfolg erkämpft wurde, den die KPÖ für sich lukriert.
Also: Ja! Die KPÖ gehört gestärkt gegen die Nagls und Eustacchios u.a. – aber leider steht sie sich z.T. selbst im Weg und zeigt ihr Alternativpotential zu wenig. Dies macht eine eindeutige Wahlempfehlung problematisch.
Trackback by friedi 13. September 2021 14:55
objektiv betrachtet stellt sich die frage ob die kpö übehaupt ein alternativpotenzial aufweist. Seit dem Ernest Kaltenegger war zwar eine eindeutige sozial- und wohnungspolitik erkennbar, welche auch von der Elke Kahr weitergeführt wurde, nämlich erfolgreich, dadurch wurde ihr das ressort weggenommen und sie muss sich aktuell mit der verkehrssituation abblagen, was net immer ganz eindeutige erfolge zeitigt.
in wetzelsdorf schaut es so aus,dass von ehemals 14 stündlichen verbindungen in den ortskern von eggenberg nur mehr 6 übrig bleiben werden. die einzige post des bezirkes hat auch ihre busanbindung verloren, aber das schon vor einiger zeit. als großer wurf wird die zusammenlegung von 65er und 85 er gefeiert, wobei die neue linie reininghaus bedient, nämlich auf kosten der vielen wetzelsdorfer, die in ermangelung eines eigenen ortskernes zum leben und einkaufen nach eggenberg fahren oder fahren müssen.
im letzten stadtblatt wurde die errichtung einer wohnstraße im bereich burgenlandstraße/villenstraße/absengerstraße freudig erwähnt. nur wer dieses villenviertel kennt,weiß, dass dort kaum verkehr aufkommt, es dort sehr ruhig zugeht und auch kaum kinder im straßenbereich spielen. das ganze ist für die dortigen bewohner nur von interesse um etwaige parker zu verhindern, die als pendler von auswärts kommen und in diesen bereichen, abseits der grünen zonen ihre autos abstellen und in die straßenbahn der linie 7 einsteigen………mag ok sein, nur da schießt die verkehrstadträtin im interesse einer wohlhabenderen clientèle weit über das ziel hinaus. es mag als problem erscheinen, wenn die kpö für sich einen erfolg einfordert, es soll aber auch leute geben, die der meinung sind hauptsache der erfolg wurde gezeitigt, ungeachtet dessen zuordnung…………..
als aussenstehender kommentator ;-) erlaube ich mir meine empfehlung aufrecht zu halten.
Trackback by kurt strohmaier 13. September 2021 17:29