[Palästina Solidarität] Nein zur Vertreibung – Leserbrief F. Sölkner
Nein zur Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern aus Jerusalem
Statt Israels Apartheid zu unterstützen, sollte Österreich die palästinensischen Rechte verteidigen
Infotisch und Solidaritätskundgebung
Mittwoch, 12. Mai 2021 um 17:00, Mariahilfer Straße 75, Wien
Systematisch vertreibt Israel die palästinensische Bevölkerung, insbesondere auch aus dem besetzten Jerusalem. Rechtsradikale Siedler rufen „Tod den Arabern!“ und attackieren die Einwohner tätlich. Wer sich wehrt, wird von der Polizei verprügelt. Die Zerstörung palästinensischer Häuser gehört seit Jahren zum Alltag. Anderswo wird das als ethnische Säuberung beklagt, hier aber schaut die Welt weg.
Im Ramadan versammelten sich die Palästinenser gerne beim Damaskus-Tor. Doch dieses Jahr versuchte sie die Polizei zu hindern, als eine Maßnahme von vielen um ihren Bewegungsspielraum und ihre Rechte einzuschränken, genauso wie sie den Zugang zur Hauptmoschee in Jerusalem immer wieder zu behindert versucht.
Doch diesmal haben sich die Palästinenser das nicht gefallen lassen und gehen seit Tagen auf die Straße und nicht nur in Jerusalem. Wir wollen ihnen unsere Solidarität ausdrücken!
Unser Protest richtet sich gleichzeitig gegen die österreichische Regierung und insbesondere den Bundeskanzler, der ein besonders freundschaftlichen Verhältnis zu Netanjahu pflegt – und dabei nicht nur grundlegende Menschenrechte wie jenes auf palästinensische Selbstbestimmung verletzt, sondern auch die verfassungsmäßige Neutralität Österreichs.
Schluss mit der israelischen Apartheid und der österreichischen Unterstützung für diese!
Leserbrief an die Wiener Zeitung
Von F. Sölkner
Sehr geehrte Redaktion,
ich ersuche um Abdruck des nachstehenden Leserbriefes (oder Kommentars) zu Regina Polak, Antisemitismus und Erinnerungskultur, Wr. Ztg. vom 24. 04. 2021:
Hierarchisierung der Opfer fördert Antisemitismus
Frau Univ.Prof. Polak fokussiert auf die jüdischen Opfer des Holocaust. Raoul Hilbert, selbst Jude und einer der renommiertesten Holocaustforscher, spricht von insgesamt 11 Mio Opfern. In der westlichen Erinnerungskultur gibt es eine starke Hierarchisierung der Opfergruppen. Nichtjüdische Gruppen fallen weitgehend unter den Tisch. Häufig wird dagegen eingewandt, dass es nur bei den Juden eine derartige rassenbiologische Begründung des nationalsozialistischen Vernichtungswillens gab. Aber das traf ähnlich auch für die Roma, Sinti und Jenischen zu. Und gerade weil in diesen Tagen der Juden-Progrome der Wiener Gesera von 1421 gedacht wurde, darf man nicht vergessen, dass auch die sozial ausgegrenzten „Zigeuner“ im Spätmittelalter häufig einen schrecklichen Tod auf Scheiterhaufen erlitten.
Dass die Juden in der deutsch-österreichischen Gedenkkultur einen besonderen Platz einnehmen müssen, ist klar. Sie waren nicht nur die mit Abstand größte Opfergruppe, sondern es war auch bei keiner der anderen rassisch verfolgten Opfergruppen der Vernichtungswille der Nazis zu totalitär wie bei Ihnen. Allerdings tut man mit der fast ausschließlichen Betonung ihres Opferseins den Juden längerfristig selbst nichts Gutes und man wird so dem Antisemitismus nicht bekommen. Bei vielen Menschen entsteht hier ein Gefühl der Meinungssteuerung und einseitigen Instrumentalisierung des jüdischen Opferseins, also ein kausaler Hintergrund genau dessen, was auch Frau Polak fassungslos macht – die Widerkunft des Antisemitismus.
Ganzer Text: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1048059022269710&id=566191377123146&__tn__=K-R
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