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Wienwahl 2020: Die Ausgeschlossenen sind auch hier die Mehrheit

Bloged in Allgemein by friedi Mittwoch Oktober 14, 2020

Auch bei der Wienwahl zeigt sich: Die Mehrheit sind die, die nicht berücksichtigt werden. Alternative Ansätze konnten in Wien leider nicht punkten. Es bleibt eben nur: Beelzebub wählen oder zu Hause zu bleiben. Die Erosion der Demokratie schreitet voran.

Leider glauben die meisten Menschen noch immer, dass die etablierten Parteien ihre Interessen vertreten würden – trozt dessen, dass die Politik klar etwas anderes belegt.

Vor allem die trickreiche Kanzlerpartei – die je nach belieben türkis oder schwarz ist und eigentlich wegen Wählertäuschung vom Wahlvorgang ausgeschlossen werden müsste, schafft es weiterhin mit diesem trickreichen Vorgehen Stimmen zu lukrieren – leider.

Erfreulich ist, dass nun anscheinend die meisten Menschen realisiert haben, das die Freiheitlichen zunehmend unwählbar werden – zu stark ist der Fokus bei dieser Partei auf die eigene Geldtasche gerichtet. Dieser Fokus ist zwar auch bei ÖVP und SPÖ stark vertretern, aber aufgrund der breiteren Wählerbasis etwas abgeschwächt – bzw. wesentlich geschickter gehandhabt (ich denke da nur an Dr. Schüssel und seine Regierung).

Die stärkste Partei wäre, wie bei zahlreichen Wahlvorgängen der letzten Zeit, die Partei der Unberücksichtigten – die Nichtwähler und die ungültig Wähler.

In Wien ist der Anteil der unberücksichtigten Menschen besonders eklatant: Einwohnerzahl 1,9 Millionen – Wahlberechtigt 1,1 Millionen – gültige Stimmen 726.000.

Auch wenn bei den 1,9 Millionen die Kinder mitgezählt sind; allein Menschen über 15 Jahren wären immer noch 1.3 Millionen! Wenn man nun den Wahlsieger SPÖ betrachtet, so hat dieser gerade einmal 302.000 Stimmen. Man könnte also sagen, dass 1 Million Menschen durch diese „Mehrheit“ regiert werden – das geht eigentlich schon in Bereiche eines Ständestaates.

Noch dazu da das Parteivolk der SPÖ – oder auch der ÖVP schon lange nicht mehr mitreden kann – aber formal wären diese Menschen noch vertreten. Für immer mehr Menschen ist das nicht einmal mehr formal der Fall.

Warum wählen dies Menschen dann nicht die angetretenen Alternativen?

Stimmenverteilung Wien 2020

Stimmenverteilung

Nun: Erstens haben viele Menschen – gerade durch die zuletzt in der FPÖ-Bundesregierung gezeigten Abläufe den Eindruck, dass jede Alternative nur noch schlimmer ist als der bestehenden Sumpf (ich denke da an die Vorgänge um Lukona, BUWOG, Bauring, AKH, Krankenhaus Nord und zahlreicher andere).

Die Menschen haben erstens inzwischen vermehrt das Vertrauen in die Vertretungen weitgehnd verloren und zweitens wird durch die Zeitungen gezeigt, dass ohnedies Brüssel und das Kapital regiert. Dies erleben die Menschen gerade in den Städten durch die Bodenspekulation und durch die Bauwirtschaft und die Mietabhägigkeit und den auf diesem Sektor herrschenden Wucher besonders.

Das ist auch einer der Gründe, warum die GRÜNEN immer noch Zulauf haben – obwohl diese Partei die Belangen der Menschen kaum vertritt – aber was soll sonst gewählt werden?

Zumal die offiziellen Medien, allen voran der ORF nur die systemkonformen Parteien zu Wort kommen lässt. Am Beispiel Strache war das gut zu sehen: Ein neuer – mit Korruptionsvorwürfen übersähter Kandidat bekommt breite Sendezeit – nur weil er aus einer Sysempartei kommt. Andere Gruppen, wie LINKS, BIER, PRO – was immer man davon hält – tauchen medial kaum auf (obwohl das Versagen dieser Parteien auf allen Linien zu sehen ist – sowohl bei der Zerstörung der Lebenswelt, beim Abbau des Sozialstaates und beim Versagen der Konsolidierung des Staatshaushaltes – das was diese Vertreter zustandegebracht haben: Das Volk um ihr Vermögen zu bringen).

Nun wird das Mediale Theater um die Koalition losgetreten – aber vermutlich lediglich als Hornberger Schießen: Viel Pulverdampf – wenig Effekt. Mit wem anderen als mit den GRÜNEN könnte die SPÖ koalieren?

Mit der Trick-Partei des Kandidaten Blümel? Oder mit den NEOS – oder gar mit FPÖ? Ich glaube, wenn Herr Ludwig diesen Weg geht, dann ist es mit dem roten Wien endgültig aus! So sehr lassen sich vermutlich nicht einmal die letzten, in der Wolle SPÖ-gefärbten Menschen veräppeln.

Und die LINKS – der Zusammenschluss mit KPÖ und anderen linken Kräften? Da ist die Hürde für die meisten Menschen noch zu groß – obwohl sie mit der Wahl der liberalen Parteien – vor allem mit der ÖVP aber auch mit der SPÖ – ihren eigenen existenziellen Abstieg wählen. Die Menschen ohne Kapital glauben eben  nicht mehr, das Rettung möglich ist.

 

Graz, 14.10.2020. W.Friedhuber

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