Hat Österreich die Regierung, welche die Österreicher verdienen?
Im heutigen Morgenjournal-Interview mit der aktuell amtierenden Verteidigungsministerin konnte ich es wiederum kaum glauben, das solche Personen in Österreich ein Ministeramt bekleiden.
Nach den Aussagen von Kanzler Kurz zur Korruptionsstaatsanwaltschaft und zu den Rettungsaktionen im Mittelmeer, nach Aussagen anderer Ministerinnen im Stil „wir werden sehen…“, „wir werden schauen ..“ und so weiter – distanziere ich mich immer mehr von diesem Österreich.
Wenn die Vorgänge etwa in Graz (Bodenspekulation), in Salzburg (Stromtrassenbau) und Bundesweit (Elektroautos) mit in Betracht gezogen werden, gleichzeitig auch nocht die Vorgänge im Sozialsektor (Abbau der Spitalinfrastruktur, Abbau der Sozialversicherung usw.) frage ich mich wirklich: Wieso lässt eine Bevölkerung solche Regierungen zu? (Anm.: die aufgezählten Beispiele sind nur ein kleiner Ausschnitt der Probleme, die hochbezahlte Amtsinhalber und Innen der Bevölkerung aufbürden)
Wo sind die Menschen, wie etwa Korvettenkapitän Werner Hartenstein, der mitten im Krieg, trotz anderslautenden Befehl der Seekriegsleitung Schiffbrüchige gerettet hat (siehe: Frank, Hans: Werner Hartenstein – ein Beispiel auch für unsere Zeit, in: Köhlers Flottenkalender 2019, 80-83). Ganz anders nun Hr. Kurz, Bundeskanzler – ohne Gefahr für seinen Leib und sein Leben: Keine Rettung Schiffbrüchiger im Mittelmeer!
Er gibt damit das Bild eines eiskalten, zynischen Vertreter einer Machtlobby ab. Jeder Österreicher sollte sich bewusst sein, dass Menschen, die ohne mit der Wimper zu zucken andere absaufen lassen – dies auch mit ihnen selbst machen. Es gibt den Unterschied von Ausländer und Österreicher im Mitleid nicht. Wer bereit ist, den einen in Stich zu lassen, ist es auch beim anderen. Gerade die NS-Zeit sollte uns das klar gezeigt haben!
Korvettenkapitän Hartenstein war im Dienste der nationalsozialistischen Kriegsmarine und direkt auf Feindfahrt! Ich weiß, dass heute alle Menschen, die in der nationalsozialistischen Kriegsmarine Dienst taten, als verdammenswert anzusehen sind – aber was ist mit Hr. Kurz? Der Mann ist Kanzler. Er jettet von einem Dinner zum nächsten. Was ist von so jemanden zu halten, der humanitäre Aktionen ablehnt, der die Aufklärung von Wirtschaftskorruption am liebsten beenden würde, der bei den Bedürftigsten sparen will?
Ich verstehe die Welt nicht mehr! Haben wir aus unserer jüngsten Geschicht wirklich nichts gelernt?
Warum stehen die Österreicher hinter so einer Partei, die solch einen Führer positioniert, die Personen in Ministerämter befördert, die bei Radiointerviews nur Stehsätze und no-na Erkenntnsse zum Besen geben; die den Eindruck erwecken, dass die einzige Qualifikationen für ihre Bestellung Zynismus und Geschlechterquoten sind. Warum lässt die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung das zu? Müssen wir wirklich aus Brüssel von noch größeren Apparatschicks unter Kurantel gestellt werden?
Anscheinend ja!
Die Natinalratswahl 2019 hatte eine Wahlbeteiligung von ca. 76% – was in Zeiten der Entmündigung relativ hoch ist – und von diesen 76% haben immerhin ca. 28% die trickreiche ÖVP (türkis oder schwarz oder Kurz-ÖVP oder Neue-ÖVP oder doch ÖVP?) gewählt – das ist die Mehrheit – leider!
Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist immerhin, dass der Bevölkerungsanteil der im Nationalrat nicht vertreten ist, auch bei ca. 28% liegt – also die gleiche „Mehrheit“ hat, wie die trickreiche ÖVP – aber für die aktuelle Politik zumindest nicht mitverantwortlich ist (die GRÜNEN tragen nun Mitveranwortung für diese Kurz-ÖVP-Politik). Auch wenn anscheinend Menschen wie Korvettenkapitän Hartenstein in Österreich sehr selten und der Großteil der Menschen Mitläufer der vermeintlich Mächtigen sind, kann man trotzdem sagen: Nicht alle Menschen in Österreich haben diese Regierung verdient – und das ist ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Graz, 12.2.2020, W.Friedhuber
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