EU-Luftwaffe übt in Israel – auf was bereitet sich die EU da vor?
„Luftwaffe über Israel“ so ist ein Artikel in der Flugrevue 2/2020 getitelt. Gleichzeitig werden die Zahlen zur Einsatzbereitschaft der Bundeswehr neuerdings als „geheim“ eingestuft (ebd., 3) – was ist da los? Geht es ernsthaft in einen größeren bewaffneten Konflikt in Afrika?
Werden noch die Aktivitäten Frankreichs im Sahara-Gebiet mit einbezogen so scheint ein Kriegseinsatz von EU-Staaten in Westafrika zu drohen (siehe: https://www.heise.de/tp/features/Frankreich-und-Deutschland-in-Afrika-2020-4624865.html?seite=all ).
Bei der Übung in Israel (siehe https://www.flugrevue.de/militaer/uebung-blue-flag-ueber-der-negev-wueste-luftwaffe-eurofighter-in-israel/) sind aber nicht nur deutsche Flugzeuge beteiligt. Zusammen mit Streitkräften der USA üben Italien und Griechenland ebenfalls in der Negev-Wüste. Der Zweck ist nicht klar. Geht es um die Ablöse der Truppenpräsenz der USA durch die europäischen Vasallen; geht es nur um die Finanzierung Israels oder drohen weitere militärische Konflikte im nordafrikanischen Raum? (Für die Verteidigung Deutschlands müsste zumindest die Luftwaffe ja eher über der Nordsee oder über Bayern üben)
Die Aktivitäten der Türkei in Libyen, die Vorkommnisse in Irak und Iran, die Agitation Russlands im Syrienkonflikt, der Einmarsch der Türkei in Syrien – all das sind Zeichen, dass eine größere kriegerische Aktion droht.
Dazu passt eben auch, dass die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr nun als „geheim“ eingestuft wird. Ein Vorgang der in einer Demokratie im Frieden eher ungewönlich ist. Es passt auch, dass die EU (oder und NATO) eine deutliche Erhöhung der Rüstungsausgaben plant; auch die sogenannten Modernisierungsprogramme der Militärs der europäischen Länder weisen in diese Richtung.
Oder wird die Aufrüstung gar nicht für einen „Stellvertreterkrieg“ benötigt, sondern werden Konflikte in Europa selbst befürchtet. Immerhin scheint unter dem Titel „Green-Deal“ der alte Morgenthauplan – die Deindustrialisierung Deutschlands (und weiterer europäischer Staaten) – Fahrt aufzunehmen. Die Folge könnte eine ungeheure Arbeitslosigkeit in Europa sein (es wurden ja auch die modernen Nachfolgetechnologien, etwa Robotik, Halbleitertechnik, KI usw. an China abgetreten). Da könnte es Aufstände geben. Aber da wäre auch ein Kriegszenario, für das man die frei werdenden Menschen einsetzen könnte, wieder eine bewährte Alternative?!
Eines scheint jedenfall klar: Die aktuelle Politik, Deutschland und Österreich zu Tourismus- und Pflegeheimstaaten umzuwandeln (der „Fachkräftemangel“ ist ja zentral der Mangel an Köchen und Kellnern; Techniker, Entwickler usw. die gibt es in großer Zahl als Arbeitslose – der Taxifahrende Akademiker ist nicht nur aus dem Comic), kann nicht nachhaltig sein – zumindest nicht für die meisten Menschen. Einige Kapitalrentiers und Grundbesitze mögen in so einer „Dienstleistungsgesellschaft“ ja herrlich wandern und radfahren können – aber die Tellerwäscher, Zimmermädchen und Prostituierten sind auf Dauer nicht sinnstiftend und existenzsichernd zu beschäftigen. Das Absinken auf ein Niveau, das man früher der sogenannten Dritten Welt zuschrieb, droht für die Mehrheit der Menschen jedweden Geschlechts in Deutschland und Österreich (auch den zugewanderten Menschen).
Ev. ist da eine kriegerische Lösung doch wieder sinnvoller??? Zumindest kurze Zeit könnte damit wieder „Hurra-Stimmung“ erzeugt werden.
Nun: Ich hoffe, dass ich mit diesen Befürchtungen mich ähnlich täusche wie anno 2008, wo ich auch annahm, dass die Finanzkrise in 10 Jahrn – also zu 2018 – mit einem Krieg gelöst werden würde. Die Politik hat dies bisher verhindert.
Aber ev. war die Gewaltlösung nur aufgeschoben – und kommt jetzt zum Tragen. Angeführt von der Leitmacht der westlichen Welt, der USA, die die größten wirtschaftlichen Problem hat, scheint das Anzetteln von Kriegen nun doch als Krisenbewältigung (der Finanziers) aktiviert zu werden.
Graz, 15.1.2020, W.Friedhuber
Siehe auch:
https://www.nzz.ch/meinung/das-gespenst-der-nachruestung-und-eruopas-nukleare-teilhabe-ld.1470065
https://orange.handelsblatt.com/artikel/40044
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