[Wien][AIK] Hanin Zoabi wird, allen Agitationen zum Trotz, auch in Wien sprechen!
Israel-Lobbyisten haben versucht, den Auftritt von Hanin Zoabi in Graz und Wien zu verhindern. In Graz konnte die Veranstaltung in einer Ausweichlokation gestern [8.5.2019] durchgeführt werden und auch in Wien wird Frau Zoabi spreche. Allen Agitationen zum Trotz!
Und sie spricht doch – die arabische Knesset-Abgeordnete Hanin Zoabi
WUK sagt ab, Aktionsradius Augarten ermöglicht Vortrag!
Große Welle der Solidaritt für die Meinungsfreiheit
Fr. Zoabi ist in der Knesset unermüdlich für gleiche Rechte für alle eingetreten, für Palästinenser und insbesondere auch für Frauen. Sie wurde dafür beschimpft, ausgeschlossen und ihr gar mit dem Entzug der Staatsbürgerschaft gedroht.
Gegenwärtig befindet sie sich auf einer Vortragstour in Deutschland und Österreich. In dessen Rahmen hätte sie am 9. Mai auch im Wiener WUK sprechen sollen. Doch dessen Vorstand sagte die Veranstaltung kurzfristig ab – wegen angeblichem Antisemitismus einer der zahlreichen unterstützenden Gruppen. Israel-Lobbyisten aus der rotgrünen Stadtverwaltung hatten im Hintergrund für das Meinungsverbot gewirkt.
Tatsächlich ist die „Palästina Solidarität Österreich“ ein breites Bündnis von Initiativen, die für gleiche Rechte für alle auf der Grundlage der UN eintreten – also gegen Kolonialismus und Besatzung. Wir haben uns immer gegen Antisemitismus verwehrt und nicht umsonst sind die „Jüdischen Stimmen für einen gerechten Frieden in Nahost“ bei uns dabei.
Die Absage betrachten wir als eine gefährliche Einschränkung des Rechts auf freie Meinungsäußerung. Daher gab es eine Welle der Solidaritätsbekundungen unter anderem vom altkatholischen Bischof Bernhard Heitz, der bildenden Künstlerin Ona B. oder auch der Vorsitzende des SPÖ Schwechat David Stockinger.
Der „Aktionsradius Augarten“ wird nun dankenswerterweise die Veranstaltung in seinen Räumlichkeiten in der ursprünglichen Form ermöglichen:
Donnerstag, 9.5. 19h, Gaußplatz 11, 1200 Wien
Hanin Zoabi in Wien: Einladung zu einem Pressegespräch
Café Prückel, Spielzimmer, Wien 1., Stubenring 24
9. 5. 2019, 13 Uhr 30
Die Palästina Solidarität Österreich, ein Bündnis österreichischer Palästina-Solidaritätsorganisationen hat die langjährige palästinensische Knesset-Abgeordnete Hanin Zoabi zu einer Vortragstour nach Österreich eingeladen. Am 9.5. wird sie in Wien zum Thema „Kolonialismus und/oder Demokratie“ sprechen und zwar nicht – wie ursprünglich geplant – im WUK sondern im Aktionsradius Wien (1200 Wien, Gaußplatz 11). Dieses Pressegespräch soll über die Veranstaltung, vor allem auch über die Hintergründe und Motive, welche zur Absage der Veranstaltung am ursprünglich geplanten Ort, Auskunft geben.
Moderation: Leo Gabriel
SprecherInnen:Hanin Zoabi
Fritz Edlinger (GÖAB)
Bernhard Heitz (emer. Bischof der altkatholischen Kirche)
Helga Hiebl (WUK)
Zur Historie der Agitation gegen den Vortrag von Fr. Zoabi in Wien (und Graz)
Wir nehmen die Entscheidung des WUK-Vorstands, die Veranstaltung mit der Knesset-Abgeordneten Hanin Zoabi abzusagen, mit großem Bedauern und unter Protest zur Kenntnis. Es ist ein trauriger Beitrag zur Verschließung demokratischer Räume. Was selbst im israelischen Parlament gesagt werden darf, ist im WUK nicht möglich – ganz im Sinne von Kurz-Strache-Netanyahu-Trump.
Dabei deutete alles darauf hin, dass die Stadtverwaltung [in Wien] die Veranstaltung dulden würde. Die üblichen Kolonial-Lobbyisten haben zwar gebellt, doch der über jede Israel-Kritik ausgegossene Antisemitismus-Vorwurf beginnt sich abzunutzen.
Wir danken trotzdem allen MitarbeiterInnen des WUKs, und das sind nicht wenige, die sich bis zuletzt für die Veranstaltung eingesetzt haben. Es war ein notwendiger Beitrag zur Verteidigung der Meinungsfreiheit.
Um so mehr freuen wir uns über die Bereitschaft des „Aktionsradius Augarten“ die Veranstaltung in ihren Räumlichkeiten abzuhalten:
Donnerstag, 9.7. 19h, Gaußplatz 11, 1200 Wien
Hanin Zoabi und der Palästina-Aktivismus hat eine große Welle der Solidarität verspürt, auch weil es um die Verteidigung des demokratischen Grundrechts auf freie Meinungsäußerung geht. Noch immer erhalten wir Unterstützungserklärungen für den Appell „Lasst Hanin sprechen“. All das verstehen wir als Bestärkung, Ansporn, Unterstützung für all jene im stadtnahen Bereich, die sich keinen Maulkorb umhängen lassen wollen.
Setzt durch eure Beteiligung ein Zeichen für die Meinungsfreiheit und für gleiche Rechte für alle, auch für Palästinenserinnen und Palästinenser!
Palästina Solidarität Österreich
Aktualisierte UnterstützerInnen-Liste „Lasst Hanin sprechen“
www.antiimperialista.org/de/content/lasst-hanin-sprechen
Georg Becker, WUK-Gründungsmitglied:
„Es kann m.E. konkrete Kritik an der Verletzung von Menschenrechten
nicht „antisemitisch“ sein; sie kann übertrieben sein, sie kann selbst
kritisiert werden, ja – sie kann sogar falsch sein – ABER das kann nur
geklärt werden, wenn sie überhaupt geäußert werden kann und nachdem sie
geäußert wurde!“
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Antiimperialistische Koordination
aik@antiimperialista.org
www.antiimperialista.org/de
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