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[EU] Urheberrechtsantrag wurde nun im EU-Parlament angenommen – Kommerz ist stärker als Kommunikation

Bloged in Allgemein by friedi Donnerstag September 13, 2018

Die Upload-Filter sind nicht mehr in der Urheberrechtsschutzverordnung enthalten – die Verordnung ist dennoch eine Bedrohung des freien Informationsaustausch.

Die Verordnung ist eine weitere Kommerzialisierung des Internets mit Restriktionsdrohung für den freien Kommunikationsaustausch. Bald werden wir vermutlich Internetgebühren zahlen, damit die veralteten Rundfunksender weiter mit Geld versorgt werden ohne wirklich brauchbares anbieten zu müssen.

Leider ist die EU eben eine Organisation der Konzerne. Die Wirtschaftsinteressen dominieren.

Natürlich soll die kommerzielle Vermarkung, den Urheber der Ideen entschädigen. Dass nun aber auch im nicht-kommerziellen Bereich immer mehr Restriktionen im Informationsaustausch Gesetz werden, zerstört in Europa einen der wenigen wirklichen Potentiale des 21. Jahrhunderts – die freie Internetkommunikation.

Mit der Datenschutzverordnung hat es begonnen. Ein juristisches Werk, das für den Normalbürger nur eines hinterlässt: Verunsicherung.

Es ist im Internet auch schon konkret bemerkbar: Zeitungen, Organisationen usw. zeigen zuerst nicht mehr die Information, sondern flächendecken eine Zustimmungserklärung zu irgendwas. Wenn schon nicht bedrohlich, so doch äußerst störend und sinnlos. Es ist eine Zustimmung zu geben, wo viele nicht einmal beurteilen können, was sie da zustimmen.

Der ganze Sinn des Unsinns: Störung der freien Kommunikation im nicht-kommerziellen Bereich.

Und nun wird der Urheberrechtsschutz im Internet in ebensolcher Weise aufgebaut. Im Kern eigentlich sinnlose Gesetze, weil, ähnlich wie beim Datenschutz, gibt es ja beim Urheberrecht schon eine Judikatur. Vermutlich ist die neue Regelung – ebenfalls wie beim Datenschutz – sehr ähnlich der alten – also eigentlich keine große Änderung. Was aber auf alle Fälle geändert wird, ist die Unsicherheit, die Angst, von irgendwas bedroht zu sein. Im selbstgedrehen Video aufpassen zu müssen, dass kein Haus, kein Mensch keine Schrift zu sehen ist; Informationen zu verbreiten, ohne Verweise oder Zitate – könnte ja ein Klage bringen. Statt in eine freier Welt gehen wir immer mehr in ein Gefängnis dumpfer Bedrohungen, von denen wir nicht einmal mehr sagen können, ob sie real sind oder nicht – schöne neue Welt.

Es trifft mich in meinem Glauben an die Menschheit, wenn ich höre, dass Intellektuelle und Künstler diesem Vorgehen positiv gegenüber stehen.

Nun. Es sei ihnen – diesen Kunstschaffenden – gesagt: Noch mehr können die Kids gar nicht kaufen (und die Eltern erst recht nicht) – sie haben ja imer weniger Geld. Also die Tantiemen werden nicht steigen. Aber was steigen wird ist die Unterdrückung des freien Informationsaustausch.

Verlage wie Springer und andere Meinungsbeherrscher werden es nun vermutlich schaffen, so sinnvolle Errungenschaften wie WiKi-Pedia endlich abzudrehen oder in inhaltsleere Seiten zu verwandel.

… und Rundfunkanstalten haben nun eine Rechtsgrundlage, eine Haushaltsgebühr zu verlangen (mit dem Hinweis darauf, dass ihre ungefragt ins Netz gestellten Beiträge ja von jemanden kopiert werden könnten). Das ist nicht der Weg in eine wünschenswerte Zukunft.

Der richtige Weg wäre: Wenn etwas publiziert wird – also veröffentlicht wird, dann ist es für nicht-kommerzielle Zwecke frei verfügbar! Erst wenn diese Publikationen gegen Geld weiter vermarktet werden, muss ein Gewinnanteil an den Urheber abgeführt werden!

Artikel: https://www.heise.de/newsticker/meldung/EU-Parlament-Plattformen-haften-fuer-Urheberrechtsverletzungen-der-Nutzer-4162837.html?xing_share=news

Nachsatz:

Ich betrachte mich als Europäer – aber dieser EU stehen ich ablehnend gegenüber. Das ist ein Europa der Geldsäcke, der Restriktion, ein Europa des Rückschrittes. Anstatt die Chancen des Internets im Bereich der wissensbasierten Gesellschaft auzubauen,  anstatt die Chancen eines demokratischen, gleichberechtigten Informationsaustausch zu erlauben, wird dafür gesorg, dass überteuerte und gestrige Verlagsanstalten noch möglichst lange Profit einfahren könnne.

Statt das Urheberrecht zu lockern, um Lehrunterlagen, Vereinspostings, nicht-kommerzielle Info-Verteilung zu erleichtern, geht es in die andere Richtung.  Dort, wo es noch vor 20 Jahren noch legal war, eine ganze Zeitungsseite als Beleg zu publizieren, darf nun bald nicht einmal mehr eine ganze Überschrift in einen Text aufgenomen werden.

Ich habe nur die Hoffnung, dass global Player wie Google oder auch WiKi-Pedia sich nicht sehr um diese zensurorientierten EU-Regeln kümmern werden und damit zumindest von dort noch Information zugänglich bleibt …

Graz, 13.9.2018, W. Friedhuber

 

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