WELTSOZIALFORUM IN MONTREAL : EIN SCHÖNER ERFOLG TROTZ ZAHLREICHER HÜRDEN
Das WSF in Montreal war ein Erfolg- trotz zahlreicher Hürden. 35 000  TeilnehmerInnen und weit mehr als 1000 Veranstaltungen koennen sich sehen  lassen.
Ein WSF erstmals im „Norden“ zu machen war zweifelsohne ein Wagnis:  Reisekosten, teurere Unterkünfte als im „Süden“, politische Barrieren- etwa  durch Visa-Verweigerung etc. Ein junges Vorbereitungsteam vor Ort konnte die  meisten dieser Schwierigkeiten meistern. Und es gilt unmißverständlich zu sagen:  zumindest EINMAL muß es möglich sein, ein WSF auch in einem imperialistischen  Land durchzuführen- es gilt ja auch hier die  Menschen für den Kampf gegen das  mörderische  kapitalistische System zu gewinnen!
Der Bogen der Veranstaltungen (Seminare, Konvergenz-Treffen, große  Konferenzen,….kulturelle Events) war extrem breit, umfaßte alle wichtigen  Fragen: von den diversen- kombinierten- Krisen des Kapitalismus über  Flüchtlinge, Frauen, Ökologie bis hin zu den aktuellen Kriegen.
Das Klima in den meisten Veranstaltungen war konstruktiv- nicht wenige  TeilnehmerInnen (vor allem aus Kanada) wurden zum ersten Mal mit den hier  angeschnittenen Fragen in dieser Fundiertheit konfrontiert.
Wenn solidarische Kritik angebracht ist, dann vor allem zu einem Punkt: wie  schon so oft gelang es nicht, sich schließlich auf  1,2 zentrale Thematiken zu  verständigen, die kampagnenmäßig global VON ALLEN GRUPPIERUNGEN GEMEINSAM  umgesetzt werden. Dieses Manko war auch im Internationaten Rat des WSF zu  spüren, der gleich im Anschluß an das WSF tagte. So konnte zwar nach langem-  fomalen- Hin und Her eine Verurteilung des „kalten Putsches“ in Brasilien  erreicht werden, für die Organisierung konkreter Aktionen gegen den Putsch blieb  jedoch keine Zeit mehr übrig.
Hermann Dworczak
	