Unterschrift für BDS kostet den Dramatikerpreis
Caryl Churchill sollte mit dem Europäischen Dramatiker:innen Preis ausgezeichnet werden – aber ihre Unterschrift im Zusammenhang mit der BDS-Bewegung führte zur Aberkennung.
Erst im April hatte die vom Schauspiel Stuttgart eingesetzte Jury Churchill den Preis 2022 für ihr Gesamtwerk zugesprochen. Die Jury habe nun Kenntnis von Unterschriften der Autorin im Zusammenhang mit der Israel-Boykott-Bewegung BDS. „Außerdem gibt es das Stück „Seven Jewish Children“, das antisemitisch wirken kann. Die Jury hat zu ihrem großen Bedauern deswegen entschieden, den Preis in diesem Jahr nicht zu vergeben.“ (Wiener Zeitung, 1.11.2022)
Zur Erkläfung: BDS ist eine Organisation, die für den Boykott israelischer Produkte als Protest für die Unterdrückung der Palästinenser und der widerrechtliche Landnahme eintritt (siehe: Ziele der BDS). Israel sieht dies als Antisemitisch und terroristisch an. Die Deutsche Regierung hat die israelische Sichtweise übernommen. Auch in Österreich haben sich zahlreiche offizielle Stellen dieser Sicht angeschlossen und rücken die BDS, die eine friedliche Protestbewegung ist, in den Dunstkreis einer terroristischen Bewegung. Bei der Aberkennung des Dramatikerpreises wird allerdings aber eher diffus mit Antismemitismus argumentiert .
Wie schon zuvor bei der Dokumenta in Kassel, bei der ein Bild, auf dem in einer Reihe von Aggressoren auch eine Mossad-Figur dargestellt war (siehe: BR24, 18.7.22 ), zu einem Eklat geführt hat,wurde mit einer Unterschrift für BDS auch bei Churchill die Grenze der Freiheit überschritten.
Die Kunst in Deutschland ist frei – solange sie sich an die Polit-Regeln hält!
ist guter deutscher brauch, das hatte wir schon zwischen 1933 und 1945.
Trackback by kurt strohmaier 5. November 2022 16:31