Interessantes Sittenbild aus Krähwinkel: Kleine Zeitung und ihre Auffassung von Journalismus
Einen guten Einblick in die Gesinnung einer Provinzzeitung in Österreich bietet der Disput zwischen der Kleinen Zeitung und der Steirischen Friedensplattform.
Die Vorgeschichte:
Die Kleine Zeitung hat einen schwer diffamierenden Artikel im Auftrag von israelfreundlichen Kreisen gegen einige Vereine, die für eine Unterstützung der BDS aufriefen gebracht (siehe: Artikel „Antiisraelische Aktionen: Grazerin ist immer mit dabei“ von Hans Breitegger in der Kleinen Zeitung vom 8.7.2019; zu finden in https://www.pressreader.com/ aber auch hier im Anhang wiedergegeben).
Unter anderem wurde darin auch die Steirische Friedensplattform diffamiert. Diese versuchte mit der Kleinen Zeitung eine sachliche Klarstellung zu erreichen, indem sie dem Redakteur eine korrekte Faktenlage schilderte.
Die Reaktion der Zeitung:
Die Antwort des Redakteurs lässt einem, gelinde gesagt, die Haare zu Berge stehen. In der Anwort werden sogar Teile des Zeitungsartikels in Abrede gestellt. Also entweder kennt der Redakteur sein eigenes Blatt nicht oder der Vorwurf rechter Kreise dass die Massenmedien längst zu einer Lügenpresse degeneriert sind, wird bestätigt.
Nun: Ich vermute, es ist einfach provinzieller vorauseilender Gehorsam von Subalternen, wie er in österreichs Provinzen Tradition hat. Immerhin hat sich, vor allem unter dem zurückgetretenen Kanzler Kurz die Regierung (als Herr Kurz) in Israel für den Kampf gegen BDS verpflichtet. Die steirische Landesregierung hat sich dem angeschlossen und mit ihr auch die meinumgsbildenden Organe der Provinz (Kleine Zeitung und auch Kronenzeitung).
Eigentlich wäre es uberflüssig zu erwähnen, dass die in den Artikel dargelegten Behauptungen Unterstellungen, Halb- und Unwahrheiten sind. Es ist eben ein Artikel der suggestiv manipulieren will. Die israelische Regierung mag keine Kritik (wer mag schon Kritik?), da solche Kritik am Opferimage des Staates kratzen würde. Über seine kulturellen Kontakte kann Israel seien Wünsche durchsetzen, auch wenn die Wahrheit dabei etwas gebogen werden muss.
Die Details des Vorgangs:
Wer den Vorgang im Detail nachvollziehen will hier die Info der Steirischen Friedensplattform:
Anfang Juli hat ein Journalist in der Kleinen Zeitung Vorwürfe des Antisemitismus und der missbräuchlichen Verwendung von Fördergeldern gegen die Steirische Friedensplattform und den Frauenverein SOMM erhoben. FPÖ, Kronenzeitung und zuletzt die Gesellschaft der Freunde der jüdischen Gemeinde wiederholten und bauten diese grundfalschen Vorwürfe weiter aus. Die StFp hat von den Zeitungen Gegendarstellungen verlangt. Veröffentlicht haben wir auf unserer [die Friedensplattform ist gemeint] homepage:
– Replik auf Presseerklärung der Gesellschaft d Freunde d jüd.Gemeinde
http://www.friedensplattform.at/?p=5165
– Antwort an Redakteur Lobnik KlZtg zum Diffamierungsartikel
http://www.friedensplattform.at/?p=5159
– RICHTIGSTELLUNG zum KleineZeitung Artikel
http://www.friedensplattform.at/?p=5120
Der Artikel der Kleinen Zeitung (Quelle: https://www.pressreader.com/)
Antiisraelische Aktionen: Grazerin ist immer dabei (Kleine Zeitung Steiermark; 8 Jul 2019)
Die antisemitische Bds-bewegung wird von subventionierten Vereinen unterstützt. Wien hat schon reagiert, die Steiermark ist säumig.
Querverbindungen zwischen steirischen Vereinen, die vom Land und der Stadt Graz unterstützt werden, und der Bds-bewegung (Abkürzung für „Boycott, Divestment and Sanctions“), die zum weltweiten Boykott Israels aufruft, sorgen für Diskussionen. Elie Rosen, Präsident der Jüdischen Gemeinde Steiermark, Kärnten und südliches Burgenland fordert Maßnahmen. Es gebe Handlungsbedarf seitens der Politik, so Rosen.
Länder haben bereits gesetzliche Maßnahmen gegen BDS getroffen, zuletzt der Deutsche Bundestag. Per Gesetz ist es staatlichen Einrichtungen nun verboten, BDS zu unterstützen. Auch die Stadt Wien hat reagiert. Dort dürfen städtische Räume nicht mehr für Bdskampagnen wie Veranstaltungen, Ausstellungen oder Demonstrationen zur Verfügung gestellt werden.
Anders in der Steiermark: Hier kommt es immer wieder zu Störaktionen bzw. Kundgebungen im Sinne der Bdsbewegung. In diesem Zusammenhang taucht immer wieder der Name einer Frau auf, die auch im Verein Somm (Trägerverein einer multikulturellen Beratungs- und Bildungsinitiative) und in der Steirischen Friedensplattform tätig ist. Sowohl Somm als auch Friedensplattform erhalten Subventionen. Und: Die Friedensplattform arbeitet eng mit der umstrittenen BDS Österreich zusammen.
Ein Beispiel: Im Jahr 2014 meldete die Frau eine Demonstration der Steirischen Friedensplattform an und beteiligte sich aktiv daran. Ebenso waren die Leiterin des Vereins Somm, zahlreiche Salafisten und Muslimbrüder unter den Demonstranten, wie Polizeifotos bestätigen. Im Zuge dieser Demo entriss ein Aktivist Gegendemonstranten die Israelfahne und zündete sie an.
Im Strafverfahren, das erst 2018 rechtskräftig abgeschlossen werden konnte, wurde der Beschuldigte von der Steirischen Friedensplattform, BDS Österreich und dem Antiimperialistischen Lager (Wiener Verein) finanziell unterstützt, wie auf der Homepage der Friedensplattform zu lesen ist.
Es bestehe der dringende Verdacht, dass nicht nur Spenden, sondern auch öffentliche Gelder zur Verteidigung eines Straftäters missbräuchlich verwendet wurden, sagt ein ehemaliger Verfassungsschützer.
Und Elie Rosen setzt nach: Immer wenn es um radikale Maßnahmen gegen Israel gehe, sei die besagte Frau in der Nähe. So auch im Oktober 2017 auf der Grazer Universität, wo sie an einer Störaktion gegen die israelische Botschafterin teilnahm. Organisiert wurde dieser Boykott von BDS Austria. Zuletzt trommelte sie im Namen der Friedensplattform gegen einen ehemaligen Bundesheer-brigadier und einen pensionierten Kriminalbeamten, weil diese bei einer „israelischen Sicherheitskonferenz“ in Mureck Referate hielten.
[…] mit dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl schon bei unserer Gedenkveranstaltung im Vorjahr über die Problematik gesprochen“, sagt Rosen. Doch bisher sei es noch zu keiner ernsthaften Diskussion über Maßnahmen gegen die Bds-bewegung und den ihr nahestehenden Vereinen gekommen. Besonders brisant ist dabei: Laut einem israelischen Regierungsbericht wurden zahlreiche Verbindungen zwischen der Bds-bewegung und Terror-organisationen festgestellt.
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