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Bedingungsloses Grundeinkommen : EINE REALISTISCHE ÜBERGANGSFORDERUNG?

Bloged in Krise by friedi Montag Mai 13, 2013

… eine kurze Stellungnahme von Wolfgang K.

Aus meinem Zugang zur Dysfunktion des neoklassischen Arbeitsmarkts ist
eine Markträumung (Gleichgewichtsbedingung aller Märkte) de fakto
unmöglich, wenn sich die Wirtschaft nach ständigem vom Mangelzustand
an die Grenzen der Kapazität der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital
und darüber hinaus bewegt.

Der mit der Bildung von Überfluss einhergehende Ertrag aus der
Produktivitätssteigerung der Arbeitskraft mit vermehrtem Einsatz an
Kapital und Technologie ist größer als die Nachfrage nach dem Angebot
bei steigenden Preisen, die Kaufkraft steigt nicht im gleichen Ausmaß,
resultierende Rationalisierungen wirken restriktiv am Arbeitsmarkt, die
(ideal) aus dem Ursprung steigende Gerade des Arbeitsangebots verbiegt
sich abnormal bei hohen und minimalen Lohnsätzen (Z-förmig). Daraus
ergeben sich mehrfache ((z.T. instabile) Schnittpunkte mit der normal
verbleibenden Nachfrage der Arbeitgeber. Das heisst in der Folge, dass
einerseits je höher die Lohnsätze sind, weniger Arbeitszeit angeboten
wird und andererseits ein Überangebot bei Dumpinglöhnen vorliegt.
Schon Keynes erkannte, dass eine verbleibende Arbeitslosigkeitsrate in
diesem Modell zwar einen Widerspruch (zum allgemeinen Gleichgewicht der
Märkte) aber kein Hindernis zu weiterem Wachstum der übrigen Märkte
darstellt (wie lange noch?). Seine auch nicht hinreichende Lösung gegen
Einbrüche nach überhitzter Konjunktur war eine Dominanz der Nachfrage am
Gütermarkt als Regulierung des Angebots und eine Stabilisierung der
Kaufkraft vorfinanziert durch öffentliche Investitionen.
J.K. Galbraith erkannte als Ursache der Schieflage der Verteilung in
der Gesellschaft die steigende Überflussproduktion, welche nur durch
Nachfragestimulation im neoklassischen Sytem dem Primat des Angebots
Stärke verleiht.

Permanente Produktivitätssteigerungen verursachen neben dem Überangebot
an nicht notwendigen Gütern eine Reduktion der ausreichend bezahlten
Arbeitsverhältnisse.

Im Ansatz der postwachstums-ökonomischen Kritik von Daly und Paech ist
diesem Fehlverhalten unter anderem nur durch Abbau dieser Produktion zu
begegnen. Als Mittel der Sicherung der existentiellen

Lebensnotwendigkeiten und damit auch einer Stabilisierung der Kaufkraft
zwar auf niedrigerem Niveau empfielt sich ein unbedingtes Grundeinkommen
(BGE) für alle, welches ohne die Möglichkeit der Akkumulation
vollständig in der Volkswirtschaft verbleibt. In der Befreiung vom
Zwang, seine Arbeitskraft für sinnlose Produktion zu verkaufen, liegt
weiterhin ein hohes kreatives Potential, in Freiheit neue Wege der
selbstbestimmten Arbeit und der Herstellung wirklich notwendiger Güter
zu finden. Im weiteren wird bisher unbezahlte Tätigkeit im
Subsistenzbereich, der Hausarbeit, des Lernens, der Erziehung und Pflege
endlich auch berücksichtigt.

Durch die Schwelle des BGE besteht ein Anreiz für Unternehmer qualitativ
bessere Arbeit anzubieten, da die Nachfrage nach prekären
Beschäftigungsverhältnissen stagnieren wird. Der existientelle Druck
schwindet, wenn soziale Sicherheit gegeben ist – Voraussetzung für ein
neues gesellschaftliches Leben, in dem nicht die Maximierung des Profits
die Hauptrolle spielt.

Ausreichend bezahlte Arbeit gewinnt wieder an Bedeutung, wenn die
Gesellschaft nicht mehr Überschuss produziert, sondern sich unter
anderen Prämissen auf die Befriedigung notwendiger Bedürfnisse konzentriert.

Graz, 13.5.2013. Wolfgang K.

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