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[Frauen in Schwarz] Gedenktag an Al Nakba – 15 Mai

Bloged in Allgemein by friedi Freitag Mai 15, 2020

Der 15. Mai ist der Gedenktag an Al Nakba.

Beim Sichten der Mappen von alten Flugblättern (Paula Abrams-Hourani gründete FiSW vor 19 Jahren) wurde uns immer deutlicher bewusst, wie wichtig der Begriff „The Ongoing Nakba“ geworden ist, wie sehr die Katastrophe für das palästinensische Volk tägliche Realität ist, und zunimmt.

  • Die unbegrenzte Errichtung von neuen Siedlungen in den letzten Jahren, inklusive der sie verbindenden Apartheidstraßen (nur für Israelis)
  • Der ständige Land- und Wasserraub; die Hausdemolierungen
  • Die angekündigte Annexion großer Teile der Westbank mit 1.Juli 2020 !
  • Die ständigen schweren Menschenrechtsverletzungen Israels an den PalästinenserInnen
  • Die Ungleichbehandlung von Israelis und PalästinenserInnen (Apartheidstaat), die in der Nichtbehandlung, ja Diskriminierung von PalästinenserInnen im Zuge der Corona Pandemie gipfelt.
  • Die 13 jährige Blockade von Gaza (mit 3 schrecklichen kriegerischen Angriffen, neben routinemäßigen Bombardierungen).
  • Hunderte, von israelischen Soldaten getötete und tausende verletzte Demonstranten beim March of Return in Gaza seit März 2018
  • Vor 4 Jahren stufte die UNO in einem Bericht den Gazastreifen ab 2020 als nicht mehr bewohnbar ein…

Dies sind nur einige Beispiele der andauernden Katastrophe für die palästinensischen Menschen – wir könnten die Liste noch seitenweise weiter führen…

GEDENKEN AN AL NAKBA

(Die Katastrophe)

DIE MASSENHAFTE VERTREIBUNG DER PALÄSTINENSER 


VOR, WÄHREND UND NACH DER GRÜNDUNG DES STAATES ISRAEL IM JAHR 1948

DIE BIS HEUTE ANDAUERNDE NAKBA

„Suffering Palestine“ – A. Waldegg

Da war kein Abschied”

Wir haben nicht geweint als wir fortgingen –
weil wir weder Zeit noch Tränen hatten,
und da war kein Abschied.
Im Moment als wir weggingen wussten wir nicht,
dass es ein Weggehen war,
woher hätte unser Weinen kommen sollen?
Wir blieben nicht wach die ganze Nacht
(und sind nicht eingenickt)
in der Nacht unseres Weggehens.
In dieser Nacht hatten wir weder die Nacht
noch Licht, und kein Mond ging auf.
In dieser Nacht verloren wir unseren Stern,
unsere Lampe führte uns in die Irre;
Wir erreichten nicht unseren Anteil
von Schlaflosigkeit –
von woher hätte Wachsamkeit kommen sollen?
(Taha Muhammad Ali)

„Palästinensische Flüchtlinge sind zu den vergessenen Überlebenden der Welt geworden. Ihre Erfahrungen im Exil wurden bewusst ignoriert und ihre Stimmen im Laufe einer erzwungenen und andauernden Odyssee, die vor über 70 Jahren begann, immer wieder zum Schweigen gebracht. Die Mehrheit der Flüchtlinge lebt, unsichtbar und ungehört, am Rande marginalisierter Gemeinschaften.“

(John Halaka, bildender Künstler, Dokumentarfilmer, Professor für Bildende Kunst an der University of San Diego).

Am 14. Mai 1948 zogen sich die letzten britischen Truppen aus Palästina zurück und der Staat Israel wurde gegründet.  Zwischen Dezember 1947 und Dezember 1948 wurden rund 750.000 Palästinenser von der israelischen Armee aus ihrer Heimat in die Nachbarländer vertrieben und zu Flüchtlingen gemacht.  Sie verließen ihr Land nicht freiwillig, wie die israelische Propaganda behauptet, sondern waren weitgehend gezwungen, aus Angst zu fliehen und litten unter Drohungen, Terror, Vergewaltigungen, Morden und Massakern. In Deir Yassin, Dawaymeh und Tantura wurden von der zionistischen Armee über 70 Massaker verübt und 15.000 Palästinenser getötet. Als die Palästinenser flohen und ihren Besitz und ihre Felder hinter sich ließen, zerstörte die zionistische Armee ihre Dörfer und beschlagnahmte ihr Land.

Viele Jahre lang versuchte Israel, die Nakba aus dem öffentlichen Gedächtnis zu löschen, aber 1978 entdeckte eine neue Generation israelischer und palästinensischer Historiker Quellen, die die Wahrheit der Ereignisse dieser Zeit offenbarten. Um das Gedenken an diese Ereignisse zu unterdrücken, verabschiedete das israelische Parlament im März 2011 ein Gesetz, das androht, allen Institutionen (Schulen usw.), die an die Nakba öffentlich erinnern, und den 15. Mai als „Tag der Trauer“ begehen, die öffentlichen Gelder zu entziehen. Mittlerweile verbietet ein Gesetz das öffentliche Gedenken an die Nakba.

Die Idee einer „Umsiedlung“ oder einer „Verlegung“ der arabischen Bevölkerung Palästinas zugunsten einer massiven jüdischen Kolonisation und eines Staates mit jüdischer Mehrheit lag bereits in den Absichten des Zionismus vom ausgehenden 19. Jahrhundert an. Dies wird durch zahlreiche Erklärungen zionistischer Führer bestätigt, von Theodor Herzl, dem Gründer, bis David Ben Gurion, dem ersten Premierminister Israels.

Die Nakba endete nicht mit dem Jahr 1948.  Seit dem so genannten Sechstagekrieg im Juni 1967, der mit einer erneuten Vertreibung von rund 350.000 Palästinensern endete, von denen die Hälfte 1948er Flüchtlinge waren, setzt sich Al Naksa und die Besetzung neuer Gebiete täglich mit dem Bau der Mauer innerhalb der palästinensischen Gebiete und der laufenden Beschlagnahmung von Land und Wasser in den Besetzten Gebieten und in Ost-Jerusalem im Dienste der jüdischen Siedler fort.

Berichten zufolge wurden seit 1967 mehr als 140.000 Palästinensern ihre Residenz entzogen.
Diese unentwegte Fortsetzung der Nakba wird als „the ongoing Nakba“ bezeichnet.

Es hat nie eine Entschuldigung von Israel gegeben, nie eine Rückerstattung für Schäden und Diebstahl, die von Israel verübt wurden.

Die Wurzeln der eigentlichen Tragödie in Gaza, sowie ihre direkte Ursache liegen in der Vertreibung der Palästinenser durch Israel 1948.

Lesen Sie bitte mehr zu Al Nakba: 

www.palestineremembered.com
www.zochrot.org
www.mondoweiss.net/2016/05/history-nakba-israel/#sthash.JS8iCpZa.dpuf

 

Empfehlenswertes Buch: „Die ethnische Säuberung Palästinas“ von Ilan Pappe, Zweitausendundeins Verlag, Frankfurt am Main, 2007

Hinweis auf ein interessantes Webinar, für das Sie sich registrieren können:

#KeyToJustice Webinar – May 14, 4 PM Palestine time: Rafeef Ziadah, Marta Ill and Rey Perez Asis will discuss the connections between the Palestinian struggle to end the ongoing Nakba and the struggles of millions of refugees, migrants and those struggling for adequate housing worldwide, particularly during the pandemic.

 

 

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