BEIJING: KONFERENZEN ZU SOZIALISMUS UND KULTUR (1. Bericht)
Eigentlich bin ich in Beijing, um- als Aktivist des Weltsozialforums- am  18. und 19. Oktober am  ,,Weltkultur-Forum,, – das u.a. von der Chinesischen  Akademie fuer Sozialwissenschaften organisiert wird- teilzunehmen.
Da der  billigste Flug dazu fuehrte, das ich bereits am 14. Oktober in China ankam, lud  man/ frau  mich ein, auch an der 6. ,,Sozialismus,,-Tagung zu  partizipieren.
Gut 200 Personen kamen zu  dieser Konferenz- knapp ein Viertel ist nicht  aus China. Das Motto der Tagung ist ,, Farbige Revolutionen und kulturelle  Hegemonie,,. Gemeint sind dabei Erhebungen wie der Arabische Fruehling, der  Maidan in der Ukraine etc. Der Grossteil der SprecherInnen stoesst ziemlich  undifferenziert in das Horn, dass es sich hier im wesentlichen um  ,,Konterrevolutionen,, handelt.  Die farbigen Revolutionen sind demzufolge ein  Produkt des Imperialismus und seiner hegemonielen Kultur. Der soziale und  politische Zuendstoff, der sich in Gesellschaften angesammelt hatte, wird bei  solchen Positionen weitgehend ignoriert. Anstatt von tiefgehenden Analysen  werden diverse Konspirationstheorien angeboten.
Nur wenige ,wie der kritische Marxist  Alexander Buzgalin aus Russland,  gehen differenziert an die Sache heran und verweisen auf die INTERNEN Faktoren,  die zu gesellschaftlichen Explosionen fuehrten: Korruption, soziale  Ungleichheit, Massenarmut, politische Repression. DAS loeste Rebellionen aus.  Und das oftmalige  Fehlen einer adaequaten  linken Fuehrung  machte es moeglich,  dass der Imperialismus und seine lokalen Statthalter von den Umstuerzen  profitierte.
Hermann Dworczak
	
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