[R.Brunath] 20 Jahre Krieg im Irak
Das kollektive westliches Schweigen über das anglo-amerikanische Jahrhundertverbrechen
Essy von Rainer Brunath, 31.3.2023
Die westlichen Medien sind moralisch endgültig im Sumpf untergetaucht. Sie haben vor zwanzig Jahren manipuliert, die Öffentlichkeit belogen, haben den Irak-Krieg herbeigeredet. Und heute sind sie wieder dabei.
Am 20. März, jährte sich zum zwanzigsten Mal der Beginn des US-amerikanisch-britischen Überfall-Krieges gegen den Irak, der für über eine Million Menschenleben den Tod brachte. Es folgten zehn Jahre brutaler militärischer Besatzung die zu einem sektiererischen Bürgerkrieg, führten, zig Tausende Menschen ihrer Heimat beraubte und einen Terrorismus hervorbrachte, der den gesamten Nahen Osten sowie große Teile Afrikas und Asiens erfasste. Der Irak wurde durch den anglo-amerikanischen Krieg zerstört und noch heute krallen sich die US-Besatzer an das Land und rauben es aus.
Heute, u.a. Dank der Aufklärung von Julian Assange, wissen wir mehr über die damaligen Vorkommnisse. Wir wissen welche Lügen verbreitet wurden, u.a. von Staatslenkern wie George W. Busch oder dem Briten Tony Blair. Das sollte Anlass für eine international organisierte Rechenschaftslegung und die Verfolgung sein, die nicht nur die Politiker, zu denen auch der derzeitige US-Präsident Biden zählt, sondern auch amerikanische und britischer Militärs gehören, die wegen Kapitalverbrechen ins Gefängnis müssten. Und nicht zuletzt haben es die westlichen Medien verdient, angeklagt zu werden, wie die New York Times und die Washington Post, die die Lügen verbreiteten, mit denen der Krieg begründet wurde.
Aber sie alle sind für ihren Massenmord und ihre Mittäterschaft bisher nicht belangt worden, auch dank einer Justiz, die weggeschaut hat, vielleicht auch dank einer „Scholz-schen“ Vergesslichkeit. Aber Mord verjährt nicht und das kollektive Gedächtnis wird eines Tages zu einer Abrechnung führen, zu einer Aufarbeitung weiterer Jahrestage:
=>> Am 24. März 1999 begann das von den USA angeführte NATO-Militärbündnis einseitig mit der Bombardierung des ehemaligen Jugoslawien, unter dem wahrhaft zynischen Vorwand des „humanitären Schutzes“. Bomben für die Humanität und entgegen einer Nicht-Billigung seitens der UNO und auf der Grundlage eines einseitigen Vorgehens Washingtons und seiner westlichen Verbündeten.
=>> Der 19. März markiert das Datum der NATO-Bombardierung Libyens im Jahr 2011, die erst endete, als Hillary Clinton höhnte: „we came, we saw and Gaddafi died“. Seine Missetat: er suchte einen Weg aus der Dollarabhängigkeit.
Die Zahl der Länder und der daraus resultierenden Todesopfer in denen sich US-Politik nach Welt-krieg II eingemischt hat, ist unüberschaubar. Begonnen hatte es 1945 mit dem ersten Einsatz von Atombomben in Japan, das militärtechnisch längst besiegt war. Das alleine sich zu vergegenwärtigen ist schon erschreckend, was aber die Bilanz noch schrecklicher macht, ist die Straffreiheit der für solche Verbrechen Verantwortlichen.
Diese chronische Straffreiheit entlarvt auch den moralischen Bankrott jener Eliten, die die sogenannte „regelbasierten Weltordnung“ erfunden haben, die nichts anderes ist als Schönfärberei für eine Orwellsche Gesetzlosigkeit, für Raubbau durch Schurkenregime, denen die Charta der Vereinten Nationen und das Völkerrecht schnuppe ist. Sie werden ihre Raubzüge niemals einstellen, wie ein Wiederholungstäter, der nie zur Rechenschaft gezogen wurde.
So wird die Kriegstreiberei der Vereinigten Staaten nie aufhören, weil ihre Gier nach Macht und ihre imperialistischen Bedürfnisse nie endet. Blairs und Bush´s Kriminalität wird zugelassen und mit Schweigen zugedeckt, mit der Person des Donald Trump wird erstmals ein ehemaliger Präsident in der Geschichte der USA offiziell vor einem Gericht angeklagt sein. Es wurde geleakt, dass es um die Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin während der Phase des US-Wahlkampfes im Jahr 2016 ginge.
Und die Medien biedern sich an, die Verbrechen mit erfundenen Entschuldigungen und Lügen zu vertuschen. Korea und Vietnam in den 1950er und 60er Jahren wurden als „Kreuzzüge gegen den Kommunismus“ verbrämt anstatt die Amokläufe, die sie waren, als das zu benennen.
Ihre kriegerische Gier haben sie seit der Abschaffung des Goldstandart ausgedehnt auf alles, womit sie die globale Menschheit unter ihre Kontrolle bekommen können. So wurde auch die Dollarwährung zur Weltreservewährung erhoben, indem alle Ölgeschäfte auf dem Globus in Dollar abgerechnet werden sollten. So schmarotzt sich Washington auf der ganzen Welt durch, indem es Dollars druckt und unangemessene Rechte für unverdiente Dienstleistungen und Waren erhebt.
Und seit ihrem vermeintlich historischen Sieg im Kalten Krieg verzehrten sich die US-Machthaber in der Arroganz ihrer selbsternannten „unipolaren“ Dominanz. So haben die USA und ihre westlichen Verbündeten einen permanenten Kriegszustand auf dem Planeten herbeigeführt, so z.B. in Somalia, auf dem Balkan, in Afghanistan, im Irak, in Libyen, im Jemen, in Syrien, in Georgien und zuletzt in der Ukraine, basierend auf dem selbsternannten Recht des NATO-Bündnisses auf Expansion gegenüber Russland. Und jetzt soll es gegen China gehen.
Dies ist der Zusammenhang, in dem der aktuelle Krieg in der Ukraine verstanden und bewertet werden muss. Der kollektive Westen glaubt an die Chance, Russland endlich niederringen zu können – durch das Liefern von endlosen Mengen an Waffen in diesen Konflikt hinein und jede mögliche ausgeheckte Eskalation. Die jüngste Ankündigung Großbritanniens, Artilleriegranaten mit abgereichertem Uran an die Ukraine zu liefern zeugt von einer moralischen Verwerflichkeit, die ihresgleichen sucht. Jeder kann sich ausrechnen, was das bedeutet!
Zwanzig Jahre nach dem Verbrechen des 21. Jahrhunderts, bei dem die westlichen Medien Beihilfe geleistet haben, sind sie wieder dabei, der Welt zu erzählen, dass Russland ein Aggressor in der Ukraine ist und dass Russland und China „eine Bedrohung für die westliche Demokratie“ darstellen.
Chinas Präsident Xi Jinping und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin betonten die Notwendigkeit einer ernsthaften Diplomatie zur Lösung des Konflikts in der Ukraine. Die westlichen Mächte und ihre Lakaien in den Medien reagierten, indem sie eine solche Diplomatie ablehnten und stattdessen versuchten, Russland und China als Schurken gegen die globale Sicherheit zu diffamieren. Am Beispiel Irakkrieg mag sich jeder selbst die Frage beantworten, wer die wahren Schurken und Lügner sind.
Das Essay als PDF: Das kollektive westliches Schweigen über das anglo-amerikanische Jahrhundertverbrechen
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