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Das Ende des Vertrauens in Honoratioren, das Ende der delegierten Macht?

Bloged in Allgemein by friedi Mittwoch August 22, 2012

Fundamentalkritik am herrschenden System – es ist ein Rückschritt in den Feudalismus!

Die Beurteilung von Fakten ist standpunktabhängig, die Berichterstattung darüber erfolgt nach den Regeln der Machthaber.

So ist die Farce um Pussy Riot in der westlichen Welt der “Intelligenz” berechtigter Weise einen großen Aufschrei wert. Selbst die österreichische Diplomatie muss da mitmachen. Es würde mich interessieren, was passieren würde, wenn etwa STS in Stephansdom im Rahmen eines großen Konzertes ein Lied anstimmen würden, dessen Text etwa lauten würde “Lieber Gott befreie uns bald von Fischer und Faymann”. Schlussendlich ist Verächtlichmachung der Staatsmacht auch bei uns strafbar.

Die eigenartige Inszenierung um Julian Assange erleben wir in den Tagesnachrichten und zwar ohne Sprecherhinweis, dass hier wildgewordene Potentaten einfach Rache üben wollen. Selbst Drohungen, dass das Vereinigte Königreich die Botschaft in London angreifen will, wird ohne Kommentare weiter gegeben – sind halt die “Guten” die hier “Böses” tun.

Nicht anders bei Protesten gegen die böse Rüstungsindustrie: Da wird gegen KHD (Klöckner-Humboldt-Deutz AG) – den angeblich größten Rüstungskonzern mit künstlerischen Aktionen demonstriert, weil er Panzer in ein arabisches Land liefert. Wenn die deutsche Rüstungsindustrie Israel modernste U-Boote schenkt, ist schweige im Walde. In Österreich wurde gegen die Steyr-Werke demonstriert, da sie Panzer bauten. Nun gehören die Werke einem amerikanischen Rüstungskonzern und die Demonstrationen sind beendet – Panzer werden immer noch gebaut.

Im Kleinen Österreich erleben wir das gerade in Kärnten. Betrug, Bestechung, eigenartige Einbürgerungen – Verfassungsbrüche, Cross-Border-Leasing usw. usw. in Wien, Niederösterreich, Tirol, Salzburg – na das ist ja zum Besten von uns allen aber in Kärnten: Nein Danke. Erst wenn wieder SPÖVP dort herrschen sind diese Maßnahmen “sinnvolle und unvermeidliche Finanzmodell für eine gesicherte Zukunft”.

Im Großen ist es nicht anders: Der Diktator in Libyen wird “ordentlich” – angeblich durch Pfählung wie im Mittelater – beseitigt. Na dieser Diktator wollte ja auch die Ressourcen seinem Land und seinen Leuten zur Verfügung stellen und nicht, wie es sich gehört, den ausländischen Investoren. Nun in Syrien: Die braven “gewaltlosen Rebellen” gegen den “bösen und brutalen” Diktator – und die “bösen Russen” die Verhindern dass der “gute Westen” mit “rauchenden Colts” endlich “demokratische Zustände” einführt. Die Chinesen werden zwar auch erwähnt, aber eher zurückhaltend – sind doch inzwischen nahezu alle High-Tech-Fabriken in China beheimatet.

Die Bürger haben in dieser Welt – sowohl in der chinesisch-russischen als auch in der amerikanisch-europäischen – nichts mehr mitzureden.

Sie sind Manövermasse, Arbeitsheer, Kanonenfutter. Es bestimmt – egal ob in China oder in der USA – eine Finanzelite, die uns eben nur mehr als Diener und Kriegsknechte braucht.

In Österreich ist das nicht anders – eben frei nach Hebbel: “Österreich ist eine kleine Welt, in der die große ihre Probe hält”.

Inzwischen gibt es dieses Hebbel’sche Österreich schon lange nicht mehr. Es ist nur mehr ein Verwaltungsteritorium innerhalb der EU ohne Souveränitätsrecht, in dem hochbezahlt ein paar Bonzen noch Staatsoperette spielen dürfen mit dem Auftrag, die Länderrechte zu zerstören und zwar auf eine Weise, dass die entmündigten Bürger dem auch noch zustimmen.

Eigentlich müsste man dafür nicht soviel bezahlen; die Österreicher haben noch immer jedem Unsinn zugejubelt – also werden sie das auch freiwillig bei ihrer eigenen Entmündigung tun.

Im Sinne des Endes des Nationalismus ist dieser Prozess sogar sehr begrüßenswert – würde damit nicht zugleichgleich auch jegliche Demokratie beendet. Diese wünschenswerten Zerstörung des Nationalismus ist nämlich leider nicht durch eine globalisierte – oder zumindest EU-weite soziale Gesetzgebung begleitet. Die Einbindung der globalen Industrie und Finanzkonglomerate in einen Verantwortungs und Haftungsrahme geschieht nicht. Im Gegenteil: Die Nationalbestimmungen werden aufgelöst und Haftungen und Steuerbeiträge sogar gelockert. Globale Finanzinteressen dürfen ungestraft agieren und plündern. Statt einer globalen Solidargemeinschaft wird ein globaler Imperialismus mit rücksichtsloser kolonialer Ausbeutung von Allem und Jedem etabliert.

Darum sollte eben die aktuelle Berichterstattung sehr genau verfolgt werden. Nicht um Assad zu verteidigen, nicht um Schuld zuzuteilen oder abzusprechen – sondern ganz einfach deshalb, dass die Manipulationen der “eigenen, guten und kritischen Medien” sichtbar werden und dass endlich diesen Regenten, die einseitig Machtinteressen verfolgen, ihr Mandat vollständig entzogen wird.

Es ist Zeit, das Vertrauen in die offiziellen Delegierten generell in Frage zu stellen! Es ist Zeit, nach pragmatischen Grundsätzen zu fragen: Nützt eine Maßnahme oder schadet sie mir? Und wenn sie schadet, so ist Protest zu erheben, so ist Verantwortung einzufordern. Wenn ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung auf Einkommen, Krankenleistungen, Pensionen verzichten muß, um aushaftende Kredite zu Zinssätzen zu bedienen, die von jenen festgelegt werden, die kassieren, so wäre es eigentlich hoch an der Zeit, die Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen. Wenn die Planziele der EU, diesen Wirtschaftsraum 2010 zum erfolgreichsten der Welt zu machen, in einem der größten Krisen seit dem Weltkrieg enden, so wäre längst Rechenschaft einzufordern. Wenn die schönen Ziele der UNO, die Armut und den Hunger auf der Welt zu bekämpfen nur zu immer mehr und immer größeren Hungersnöten und Krisenherden führt, so wäre schon längst Rechenschaft einzufordern.

Die sogenannten Volksvertreter verzerren die Wahrheit so weit, dass man eigentlich von Lug und Betrug sprechen muss. Wenn z.B. ein Mitterlehner, einer derer, die im Augenblick in Österreich ein Ministergehalt kassieren, nun groß eine Jugendinitiative verkündet und betont, dass Kompetenzen der Jungen, die außerhalb der Bildungsinstitute erworben wurden, anzuerkennen sind, so verschweigt dieser Mann, dass das ein Konzept der EU für „Lebenslanges Lernen“ schon seit Einführung des Bachelor-Mastersystems und zwar für ALLE, sein sollte. Daran ist zu sehen: Ein hochbezahlter Minister verkauft EU-Konzepte so, dass man eigentlich sagen muss, er manipuliert, verführt, steckt sich fremde Federn auf den Hut usw. – am Besten ist es, man ignoriert solche Typen, sonst beginnt es noch vor den Augen zu flimmern!

Die Zeichen, dass wir belogen, bestohlen, betrogen und hinters Licht geführt werden, sind inzwischen so deutlich, dass wir aufhören sollen, diese Exponentinnen und Exponenten als Honoratiorinnen und Honoratioren zu sehen. Man kann hier wirklich sagen: NICHTS was „die“ uns sagen und „die“ machen ist zu unserem Besten. Die Lügen um die „Schuldenkrise“ zeigt es deutlich! Da herrschen Typen, die vorgeben, nicht einmal die Steuer richtig berechnen zu können. An den Zuständen sind dann immer jene schuld, die Tot sind, egal wie lange schon. Kreisky ist an den horrenden Staatsschulden schuld, Haider an den Zuständen in Kärnten! Die Banden die seit Kreisky regierten haben anscheinend ihr Salär umsonst bezogen. Aber wenn schon kein Toter schuld ist an den Zuständen, dann sind es die Besitzlosen, die Bedürftigen, die zu unverschämt „Butter auf’s Brot“ verlangt haben! Die Einzige Berechtigung, dass solche Funktionärinnen und Funktionäre das sagen haben ist die, dass die Bevölkrung sie lässt!

Das Märchen, wir müssten den Gürtel enger schnallen, weil wir zu gut gelebt haben ist auf des Pudels Kern zu reduzieren! Wer hat zu gut gelebt? Wer sollte den Gürtel ein bisschen enger schnallen? Es sind die Schuldner und die Gläubiger zu nennen! Es ist Zeit die Karten auf den Tisch zu legen.

Es waren nicht die Österreicher, die den Gaskrieg an der Isonzofront geführt hatten – es war der spätere Kaiser Karl, der das angeordnet hat. Es waren nicht die Deutschen, die Stalingrad besetzen wollten – es war Hitler. Es waren nicht die Engländer die Würzburg, Dresden und andere Städte ausradiert haben – es war Harries. Hinter allem was passiert, steckt ein ganz konkreter Akteur oder Gruppe von Akteuren und die machen nichts aus Dummheit.

Die wissen was sie tun! Sie wissen auch um die Unrechtskomponente in ihrem Tun. Darum halten sie den Kern der Taten ja auch geheim. Darum darf die Presse – in Ost und in West, in Österreich und überall – nicht frei berichten. Darum will man das Internet zensurieren – in China, in USA und auch in Österreich. Darum macht man immer mehr Gestetze, bei denen die Beweislast umgekehrt wird und die es erlauben, Bürger auf Verdacht zu bespitzeln und zu inhaftieren.

Und alle machen mit, die an Macht interessiert sind. Leider auch große Teile der angeblichen Oppositionen – auch linke Kreise. Wenn ein ungarischer Premierminister in Ungarn sein Land vor der Ausplünderung schützen will, indem er die Banken an die Kandare nimmt, also Teile dessen macht, was die Linke eigentlich fordert – so ist plötzlich auch die Linke (die Grünen sowieso) empört. Der Grund: Der Premierminister ist dem rechten Lager zugeordnet. Hier ist eines der Grundübel zu sehen: Nicht Wahrheit zählt, nicht die Zweckmäßigkeit der Mittel zum allgemeinen Wohlstand zählt, sondern es zählt, wer sie einführt. Von der Falschen oder vom Falschen eingeführt, werden die Massen beeinflusst, um das Vorgehen zu verurteile – vom Richtigen durchgeführt muss alles bejubelt werden – egal wie katastrophal die Sache ist. Das ist der Kern der Korruption: Durchgehende Unehrlichkeit!

Das sollte die „Anderen“ nicht entschulden, die die auf Befehl Schießen, die die aufgehetzt Bomben werfen, die, die – weil manipuliert – Jubeln, die die nicht Opposition betreiben und vor allem die die solche Leute wählen und es zulassen, dass diese Verfügungsgewalt ausüben können. Die – wir! – sind natürlich Mitschuld. Aber wie auch bei der völkerrechtswidrigen Bombardierung von Zivilisten durch die Alliierten, wurde den Bevölkerungen der wahre Sachverhalt – auch in England – nicht mitgeteilt. Die Medien sind Teil des Beherrschungssystems – ebenso die Schulen.

Seit der Aufklärung aber ist das Individuum aufgefordert, sich selbst kritisch ein Bild zu machen. Wer für sich Gründe findet, Libyen zu bombardieren, Asylanten die Tür zu weisen, einen Balkankrieg als notwendig zu sehen, der braucht eigentlich keinen Medienpropaganda mehr, der ist eben kein friedfertiger Mensch, das ist eben ein Schuldiger.

Zu seiner Entschuldigung kann angeführt werden, dass dieser Mensch ein verblendeter ist. Verblendet von Menschen, die eigentlich da wären, Vertrauen zu genießen. Nun die Zeiten des Vertrauens sind vorbei!

Mißtraut allen die Macht ausüben!

Mißtraut allen die drohen!

Mißtraut allen, die von euch Opfer verlangen!

Macht euch euer eigenes Bild der Vorgänge. Delegiert eure Stimmen nicht mehr an Unbekannte.

Dass nach 70 Jahre Friede, plötzlich Maßnahmen wie in einem Krieg notwendig werden, sollte eigentlich alle Munter gemacht haben. Es sollte eigentlich gezeigt haben, dass der Neoliberalismus, die Privatisierung und die grenzenlose Gier das falsche System ist.

Graz, 22.8.2012, W.Friedhuber

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