[Österreich][AIK] 21.9.2019: Seminar: „Mein linker, linker Platz ist frei…“
21. u. 22. September: Seminar der Antiimperialistischen Koordination
„Mein linker, linker Platz ist frei…“
Warum die Talfahrt der EU noch kaum Alternativen von Links hervorgebracht hat.
Seminar der Antiimperialistischen Koordination
Samstag, 21. und 22. September 2019
St. Corona am Wechsel, Österreich
EU-Wahl und die Linke
Die Wahlen zum Europäischen Parlament haben es wieder einmal gezeigt:
Zugespitzt auf einen Showdown „für oder gegen Europa“ konnte sich der Rechtspopulismus erfolgreich (wenn auch weniger als in der Selbstüberschätzung von Salvini und Co, die sich schon als neue Kommission sahen) als Alternative zur Eurokratie positionieren. Gebremst wurde er vom radikalen Pro-Europäismus der Grünen und Liberalen. Die historischen Parteien der konservativen und sozialdemokratischen Mitte schrumpften weiter. Und auf der Linken gab es wieder einmal lange Gesichter.
In einigen Ländern Europas schien es in letzten Jahren zwar auch auf der Linken einen Neubeginn zu geben – von der belgischen Politikwissenschaftlerin Chantal Mouffe als „Linker Populismus“ gefasst:
in Spanien Podemos, in Frankreich La France Insoumise, in England Labour unter Corbyn. Einige sensible Fragen wie Nation vs. EU oder offene Grenzen vs. Regulierung des Arbeitsmarktes wurden auch von links wieder thematisiert und die Wahlerfolge waren durchaus beeindruckend.
Doch nun scheint die Realpolitik den linken Frühling noch vor seinem Sommer verblühen zu lassen. Podemos verliert seinen Platz wieder an die PSOE, La France Insoumise wird aus dem Rennen der drei Großen (Macron, Le Pen, Mélenchon) hinausgeworfen und Corbyn muss vor der Brexit-Party Federn unter seinen Arbeiterwählern lassen.
Die aktuellen Brandherde in Europa – Brexit, Italiens „populistische Regierung“, Frankreichs Gelbwesten – rollen von neuem kontroverse Diskussionen um die Grundfrage nach dem Bruch mit der EU und einer konsistenten sozialen und demokratischen Gegenperspektive im Rahmen des Nationalstaates auf.
Das Seminar versucht anhand der zurzeit wichtigsten politischen Ereignisse in Europa (v.a. Brexit und Italien) diese Grundfrage zu bearbeiten und eine Antwort zu finden, warum der „Linkspopulismus“ als hoffnungsvoller Anlauf einer linken Neuformierung offenbar gerade wieder in eine Sackgasse fährt.
DISKUSSIONSRUNDEN im Seminar
Samstag, 21. September: Brexit und Italiens Populistenregierung: Eine kurze Diagnose von Europas derzeitigen Krisenzentren.
Sonntag, 22. September: Aufstieg und Fall des europäischen Linkspopulismus: Was waren die Fallstricke für Corbyn, Melénchon und Iglesias?
Organisatorisches:
Das Seminarprogramm beinhaltet – familiengerecht – an jedem Tag eine ca. dreistündige politische Diskussion und darüber hinaus ausreichend Möglichkeiten zum Politisieren im Rahmen von Wanderungen und gemütlichem Beisammensein.
Zur Reservierung der Unterkunft im Familiengasthof Pension Ödenhof
(www.oedenhof.at), wo auch die Diskussionen stattfinden werden, ersuchen wir alle Interessenten/Interessentinnen um Rückmeldung bis SPÄTESTENS 31. Juli.
Antiimperialistische Koordination
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