LINKEstmk 

  LinkeStmk | YouTube | Stmk gemeinsam | Grazer BI | Volksbegehren | Petitionen

Meine Hoffnung für eine lebenswerte Zukunft

Bloged in Allgemein by friedi Mittwoch Juli 11, 2018

Meine letzten Hoffnungen für eine lebenswerte Zukunft auch für Besitzlose ruhen auf dem Zuzug aus Afghanistan, Syrien oder Libanon.

Wenn man die Zeitungsberichte im Kopf hat, mag diese Hoffnung verrückt klingen. Lesen wir nicht täglich von Vergewaltigungen, Einbrüche und Drogendelikten, ausgeführt von eben diesem Zuzug. Zudem noch die Bedrohung unserer Werte, die unsere Regierung sogar zu einem eigenen Islamgesetz gezwungen hat?

Nun, meine Überlegungen und Hoffnungen gründen nicht auf Zeitungsberichte und auch nicht auf polemische Regierungsbeschlüsse, sondern auf meinen Eindrücken als besitzloser Bürger der Stadt Graz.

Graz, die Stadt in der ich seit meiner Kindheit lebe und von der ich angenommen habe, dass es die Grazer Bevölkerung nicht schaffen wird, sie zu meinen Lebzeiten zu ruinieren, zeigt mir, dass die bodenständigen Bevölkerung alles schafft, solange es sich zum privaten Profit einiger Bürgerlichen eignet.

Unter einem bodenständigen Bürgermeister wird nun alles, was Graz sich über die Jahrzehnte erhalten hat, zerstört, zubetoniert, verschandelt, verhökert und in kurzlebige Profite verwandelt. Die Führungsriege der Stadt, ÖVP und FPÖ dominiert – aber auch von SPÖ nicht wirklich gebremst, kommerzialisiert im Augenblick jeden Quadratmeter der Stadt: Gehsteig, Parkplatz einfach alles. Jedes Grundstück wird verbaut, verhökert und der Spekulation freigegeben. Jeder Park wird in ein unsinniges Entwicklungsprogramm eingebunden, das hauptsächlich ein Merkmal hat: Grün weg, Geräte und Beton hinein.

Kaum hat in einem Sektor eine (vernünftige) Intrige gesiegt und etwa die Kostenfalle Olympia verhindert – tönt der Anführer der Gewerbetreibenden, der Bürgermeister schon, dass er das Geld das dafür reserviert war, halt in ein Sportjahr-Projekt versenken will.

Da die Lobby der Gewerbetreibenden, Industriellen und Grundstücksspekulanten auch alle Medien in der Hand hat, werden für diese Aktionen sogar noch Stimmenmehrheiten in der Bevölkerung erreicht. Wie schon Anno 1938 ist die stimmberechtigte Mehrheit der bodenständigen Bevölkerung wieder  bereit bei jeder Destruktion freudig mitzumachen.

Lange Zeit hatte ich die Hoffnung, dass Schulbildung auch in Österreich und speziell in der Steiermark den Horizont erweitern könnte. Aber selbst der engere Bekannten- (und steirische Verwandten-) Kreis zeigt mir, dass das einzige, das wirklich bei den Eingeborenen wirkt die Propaganda ist. Die kann noch so blöd und durchsichtig sein, sie wird willig gefressen. Es braucht nur ein kleiner egomanischer Kern in der Botschaft zu sein und schon sind die Leute dafür: Zerstörung des Pfauengarten – ja aber die Stadt muss ja belebt werden; Zerstörung der geschützten Dachlandschaft – ja aber der Ausblick vom Kastnerdach aus ist so schön, Zerstörung des Tonnengewölbes – ja aber dafür ist die Kastner-Tiefgarage so praktisch, Zerstörung der letzten Meter der frei fließenden Mur – ja aber wir brauchen ja den Strom und dafür kann man nun Paddelboot fahren … usw. usw. Es ist zum Weinen. Kann jemand wirklich so vernagelt sein? Ja! Leider!

Schulbildung hilft anscheinend nicht. Auch nicht das offensichtlich Schöne und Angenehme auch nicht anerkanntes und geschütztes Kulturgut. Werte gibt es für den Österreicher nicht (bzw. nur als Propagandaschlagwort). Ende der Humanität, Ende der Neutralität, Errichtung von Grenzzäune, NATO-Mitgliedschaft, CETA, Verkauf der Bundeswohnungen, Zerstörung des Sozialsystems usw. usw. – je größer das Übel – die Bevölkerung spielt mit. Sie wählt die Profiteure zum eigenen Schaden noch als Regenten! Würde ich das in einem Roman lesen, würde ich die Geschichte für unglaubwürdig halten. Leider kann ich diese Vorgänge nun tag- täglich in der Zeitung lesen.

Die Eingeborenen (die hier lebenden Staatsbürger) haben auch wieder die Erklärungen von 1929 aus der Schublade geholt: Schuld an den sich verschlechternden Bedingungen sind die Kopftuchtragenden, die Moslime, die Zuwanderer (also eine Minderheit, die machtlos ist, kaum etwas machen kann aber vor allem sich kaum wehren kann)!

Nach meiner Erfahrung kann ich nur sagen: Nein!

Schuld sind die Schüssels (oder Lüssels?), schuld sind die Nagls, die Kerns, die Kurzens, also die Volksvertreter gemeinsam mit den anderen Österreichern, also der übrigen Bevölkerung! Die Nachkriegshoffnungen, dass diese Bevölkerung nachhaltig etwas lernen könnte endet eben in einer Enttäuschung.

Daher ist die einzig verbliebene Hoffnung für die Besitzlosen, dass die Zuwanderer, die viele Strapazen auf sich genommen haben, um bei uns in Wohlstand leben zu können, sich diese Errungenschaften nicht so leicht enteignen lassen. Meine letzte Hoffnung ist eben, dass Menschen, die aus untragbaren Zuständen zu uns kommen, die von unseren Vorfahren erkämpften Annehmlichkeiten nun zur Aufrechterhaltung ihres Wohles verteidigen werden.

Die österreichischen Nachkriegsgeneration opfert die Welt leider einem kurzfristigen Profit. Die einen, weil sie die Zerstörung betreiben und die anderen, weil sie keinen Widerstand leisten.

Das was die Flüchtlingsströme verursacht, kann auch unsere Welt zerstören: Die Gier und die Menschenverachtung!

Daher die Hoffnung, dass Menschen, die aus der Zerstörung kommen, hier maßvoller agieren. Vor allem auch, weil es von hier keinen Fluchtweg mehr gibt.

Graz, 11.7.2018, W.Friedhuber

Keine Kommentare	»

No comments yet.

Leave a comment


RSS feed for comments on this post. TrackBack URI

Powered by Wordpress, theme by Dimension 2k