Leserinnenbrief und Palästinakomitee-Stuttgart Infobl@tt Januar 2018
Leserbrief an die Wiener Zeitung anlässlich des Artikels „Deutsch-tun statt Deutsch-dumm“ von Hr. Smole:
Werter Herr Smole,
Ihrer Kritik an den Maßnahmen der rechtskonservativen Regierung ist zuzustimmen. Schön, dass die SchülerInnen am Polytechnikum so lernen können. Leider ist im Alltag vieler Deutschlernender das kaum möglich. Denn Prüfungszwang bedeutet vielmehr das Gegenteil eines bedürfnisorientierten Miteinanders. Zwang zur Sprache macht die Zunge schwer.
Nicht schwer fiel Ihnen aber der Hinweis auf Israel, welches sie als Einwanderungsland bezeichnen, welches Wert darauf lege, dass Zuwanderer die Umgangssprache Hebräisch beherrschen.
Einwanderungsland ja, aber für wen?* Wie wird mit AfrikanerInnen umgegangen?** Wozu Sperrwall, Checkpoints und Grenzbefestigungen?
Israelische Regierungen praktizieren Apartheid! Minderheiten sind im Bildungssystem diskriminiert und Bildung für PalästinenserInnen wird durch das Militär verhindert. Sehen Sie nach Hebron, wo Schulkinder von NGO-MitarbeiterInnen aus Europa begleitet werden, zum Schutz vor aggressiven Siedlern und dem Militär.*** Israelische Regierungen praktizieren seit der Nakbah bis heute eine brutale Vertreibungspolitik gegenüber den PalästinenserInnen. Das Recht auf Rückkehr gem. UN-Res. 194 ist der indigenen Bevölkerung verwehrt, vielmehr wird alles daran gesetzt, die noch Verbliebenen zu vertreiben durch restriktive Gesetze bis hin zur Gewalt.****
Zudem haben die bisherigen Regierungen den Ausbau von Siedlungen forciert, entgegen dem internationalen Recht, was die Friedensbemühungen von Oslo zunichte gemacht hat.
Zudem haben die bisherigen Regierungen den Ausbau von Siedlungen forciert, entgegen dem internationalen Recht, was die Friedensbemühungen von Oslo zunichte gemacht hat.
Dieses Israel als ein Einwanderungsland mit Vorzeigeprojekten zu präsentieren, blendet die Lage der PalästinenserInnen, Flüchtlinge und anderer diskriminierter Minderheiten aus und trägt damit zu einer Fortsetzung der Vertreibungspolitik bei.
Mit freundlichen Grüßen
Helga Suleiman
Die im obigen Text angesprochenen Verweise:
** https://kurier.at/politik/
***http://www.eappi-netzwerk.
https://www.tagesanzeiger.ch/
****https://diepresse.com/
https://www.amnesty.de/
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