[Wien][AIK] Indien kämpft – Vortrag von Varavara Rao am 22.6.
Indien kämpft! Varavara Rao spricht bei Veranstaltung in Wien
Amerlinghaus, Galerie, Stiftgasse 8, 1070 Wien
Veranstaltung 22. Juni 2017, Wien
***V. Rao, Rebellendichter, spricht zu Wiener Indien-Debatte***
Telugu-Schriftsteller und Literaturkritiker, sowie Exponent der
Bauernbewegung und Kämpfer für den Teilstaat Telangana
von Wilhelm Langthaler
Varavara Rao hat die moderne Literatur in Telugu begründet und ist
gleichzeitig ihr wichtigster Philologe. Er hat die Dichtung mit der
sozialen Bewegung der Unterdrückten verbunden, über Jahrzehnte
Literaturzeitschriften herausgebracht und Teleugu gelehrt.
Ursprünglich aus der Brahmanen-Kaste stammend, hat er sich bereits in
den 1950er Jahren den Befreiungsbewegungen der Bauern und Dalits
(Unberührbaren) angeschlossen. In den 1970er Jahren wuchsen die
Naxaliten, die vom Maoismus inspirierte Bauernguerilla, in Andra Pradesh
zur Massenbewegung an. Rao wurde verhaftet. Er verbrachte viele Jahre
seines Lebens in Gefängnissen. In den 2000ern war er als Vermittler in
Friedensgesprächen zwischen Regierung und Maoisten tätig.
Rao war auch Fürsprecher für einen separaten Teilstaat Telangana, in dem
sich alle politischen, sozialen und kulturellen Forderungen der
Volksopposition bündelten. Tatsächlich wurde dieser Staat dann 2014
geschaffen.
Heute ist Varavara Rao Präsident der teil-illegalisierten Revolutionary
Democratic Front. Ihr gehörte auch der verhaftete Professor GN Saibaba
an, für dessen Freiheit er sich einsetzt.
Rao wird per elektronischer Verbindung zur Veranstaltung am 22.6. in
Wien sprechen:
Indien kämpft!
Amerlinghaus, Galerie, Stiftgasse 8, 1070 Wien
Veranstaltung 22. Juni 2017, Wien
Indien wird immer wieder als die „größte Demokratie der Welt“
bezeichnet. Die Realität sieht aber anders aus. In dieser „größten
Demokratie“ leben ein drittel der ärmsten Menschen weltweit, viele davon
ohne irgendwelche demokratischen Rechte, da sie zu den untersten Kasten
zählen, oder sogar völlig vom Kastensystem ausgeschlossen sind.
Durch großflächigen Landraub von Großkonzernen wie Monsanto kommt es zu
tausenden Selbstmorden von armen BäuerInnen. Kleidung die in
europäischen Kaufhäusern zum Spottpreis verkauft wird, sind mit dem Blut
der entrechteten ArbeiterInnen bezahlt. Ganze Landstriche sind
verseucht, weil Chemiekonzerne die indischen Flüsse als Abwasser für den
Westen benutzen.
Gegen Zustände die Vergewaltigungen „normal“ und sogar „ehrenhaft“
machen, wehrten sich Millionen Frauen und gehen immer wieder auf die
Straße gegen brutale Unterdrückung und Vergewaltigungen. Die
ArbeiterInnen der Textil- und Automobilindustrie halten nicht still,
sondern organisierten zweimal in Folge den größten Streik der bisherigen
Geschichte, mit jeweils ca. 180 Millionen Teilnehmern. Tausende Bauern
schließen sich zusammen um sich ihr Land nicht einfach so stehlen zu lassen.
Das indische Volk gibt sich nicht weiter zufrieden mit der schreienden
Unterdrückung, es steht zusammen und ruft: „Genug mit der Ausbeutung!“.
Die Widerstandsbewegungen in Indien umfassen mehr Menschen als einzelne
europäische Länder Einwohner haben. Wir wollen uns diesen Bewegungen
widmen und im Rahmen der internationalen Solidarität über ihre
Entwicklung und Perspektiven informieren.
Veranstaltung:
Antiimperialistische Koordination (AIK)
Antifaschistische Aktion – Infoblatt (AfA)
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Antiimperialistische Koordination
aik@antiimperialista.org
www.antiimperialista.org/de
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