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Der Terror als Mittel zur schönen neuen Welt

Bloged in Allgemein by friedi Sonntag Juli 24, 2016

Der anlässlich 9/11 von den USA ausgerufenen „War on Terror“ erweist sich als DAS Erfoglsrezept der Machteliten.

Nicht nur, dass diese Attentate genützt werden können um den Ausnahmezustand auszurufen – wie etwa in Frankreich – nein: selbst die Meldung über eine Schießerei legt eine Großstadt lahm – wohlgemerkt: nur die Meldung – noch nicht der eigentliche Anschlag. Der Anschlag wird dann vermutlich genutzt um die Bürgerrechte weiter einzuschränken, um Internetzensur durchzusetzen, um Spitzelwesen aufzubauen, Personenüberwachung und Datenspeicherung – die Details bitte bei Orwell’s 1984 nachzulesen oder auch bei Diktaturen wie dem Dritten Reich.

Leider hat diese Propaganda immer durchgreifenderen Erfolg. Angst ist eben ein gutes Mittel, um das Denken abzuschalten. Auch in meinem Bekanntenkreis wird der Ruf nach „Prävention“ vor Terror lauter.

Ja überlegen sich diese Menschen, was sie verlangen? Verhaftungen auf Verdacht, Bestrafungen aufgrund von Gesinnungen. Auch in Graz werden Leute eingesperrt, weil sie nach Syrien fahren!! (Nicht weil sie ein Gewaltdelikt begangen haben). Es werden Leute eingesperrt, weil sie Verständnis für den IS zeigen. Auch hier: Das Strafdelikt ist „Staatsgefährdung“, oder „Bildung einer kriminellen Organisation“ – und nicht die Verirrung der Gesinnung – die ist nämlich bisher noch straffrei. Jeder Franzose (absichtlich die männliche Form)  darf auch heute noch auf „seinen“ Napoleon stolz sein – egal wieviele Länder unter seinem Kommando überfallen wurden. Auch die Österreicher dürfen die Habsburger noch verehren – fehlgeleitete Meinungen sind eben nicht strafbar!

Unter dem Titel „Terror“ wird nun auch wieder kräftig verdeckter Rassismus betrieben. Es wird gegen Religionszugehörigkeit (Islamisten) oder auch gegen Volksgruppen durch Pauschalverdacht gehetzt (die Volksschädlinge werden wieder hervorgeholt, die die nicht so sind wie „wir“ – das hatten wir doch schon einmal!). Das passiert nicht (nur) von Hr. Erdogan oder Hr. Putin – nein – auch von „unserer“ Regierung (etwa in Österreich durch Hr. Kurz u.A.).

Die „Verantwortlichen“ die durch ihre immer rigider werdenden Gesetzt für immer mehr Frust sorgen, die hetzen.

Der vorläufige Gipfel dieser Ereignisse ist eben das tragische Vorkommnis in München: da dreht ein Halbwüchsiger durch und der US-Amerikanisch Präsident drückt der deutschen Bevölkerung sein Beileid aus!

Das mag zwar nett sein, es stellt sich aber doch die Frage: steht der US-Regierung wirklich schon das Wasser bis zum Hals? Muss die US-Regierung wirklich schon zu  JEDEM Mittel der Profilierung greifen? Bekommen wir in Europa ab nun bei jeden Busunglück US-amerikanische Beileidstelegramme – oder doch gleich militärische Unterstützung um das nicht zu verhindernde zu verhindern?

Werden nun bei jeder Tat von Wirrköpfen wochenlang Sondersendungen mit idiotischen Fragen („Wie kann das verhindert werden?“) und idiotischen Antworten („bla bla“) gebracht um die Bevölkerung daran zu gewöhnen, dass die sogenannten freie Welt nun beginnt, die Gewaltentrennung aufzuheben (Polizei und Militär beginnen zusammenzuarbeiten – ein klarer Bruch der Friedensverfassung), die Bürgerrechte werden abgebaut (biometrische Daten unbescholtener werden wie von Kriminellen erhoben, Bespitzelung über Trojaner, Wiederaufbau von Denunziantenwesen, Verhaftung auf Verdacht, Verurteilung aufgrund von Gesinnungen usw.), das Rechtssystem wird den Konzernen ausgeliefert (CETA, TTIP), die Geldemission wird den politischen Verantwortungen – den Parlamenten – entzogen (EZB) usw. usw.

Ähnliche Überlegungen drängen sich mir auch für Deutschland auf: was müssen die Machthaber doch für Ängste haben, dass die Bevölkerung sich eventuell wirklich gegen diese Politik erhebt, wenn auf die Meldung von einer Schießerei in einem Einkaufzentrum hin gleich eine ganze Stadt lahmgelegt wird.

Ich bin froh, dass ich doch schon etwa älter bin und in einer Zeit aufgewachsen bin, wo die Regierenden vor ihrer Bevölkerung ein anderes Bild hatten. Dadurch konnte ich – zumindest bis in das reifere Alter – glauben, dass die soziale Struktur unseres Lebens eine solidarische Komponente hat, die von Humanität geleitet wird – auch im Krisenfall. Bis heute erinnere ich mich gern an den Wiener Polizeikommandant Holaubek und die Art wie dieser mit Krisen umgegangen ist. Beim Ausbrecher aus dem Gefängnis Stein wurde der Deliquent noch nicht gleich erschossen, sondern verurteilt und konnten dann sogar wegen guter Führung vorzeitig entlassen werden. Auch beim OPEC-Überfall in Wien wurde zum Glück noch ganz anders vorgegangen als heute. Obwohl diese Geiselnahme tragisch war, überwiegt bei den Handlungen von seiten der Staatsmacht doch in allen Facetten die Humanität (auch wenn dies heute als unprofessionell betrachtet wird). Dies war für mich immer ein Qualitätszeugnis für Österreich das seine Wurzeln im Leid in den KZs der NS-Diktatur hatte.

Ich wende mich mit diesem kleinen Essay gegen Gewalt – und die Staatsgwalt ist hier besonders in der Pflicht, ihrer Gewalt Zügel anzulegen. Der Staat ist – anders als der einzelnen Mensch – nicht in emotionaler Stress-Situation. Die Reaktionen der Staatsmacht – zumindest in Republiken – sollten zuerst möglichst Leben schützen und schonen – auch das von ausgerasteten Zeitgenossen. Zur Zeit wird es anscheinend modern, Menschen, die „Austicken“ gleich zu erschießen. Das ist ein Alarmzeichen für einen Kulturraum. Gerade wir Österreicher sollten aus der Geschichte gelernt haben, dass Gewalt soviel Gegengewalt erzeugt, das das Ergebnis eine Katastrophe ist.

Lassen wir als Menschen nicht von der „War on Terror“ Hetze verhetzen (auch wenn wir in diesem Fall die Verhetzer nicht vor Gericht stellen und ihnen damit Einfluss nehmen können).

Der Staat ist natürlich verpflichtet, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten – aber nicht um jeden Preis!

Als ich noch zur Schule ging (so um die 1970 herum), gab es unter den Mitschülern immer einige „Spaßvögel“ welche die Schule wegen Bombendrohungen anriefen (es waren ja RAF-Zeiten). Wir bekamen dann meist zwei Stunden Frei, in der die Schule durchsucht wurde – das war’s. Es war eben „die Kirche noch im Dorf“.

24.7.2016. W.Friedhuber

 

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