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Gelebter Rechtsradikalismums im „derGrazer“: Streicht den Arbeitslosen doch die Suppe!

Bloged in Allgemein by friedi Sonntag Mai 31, 2015

„DerGrazer“, eine Zeitung, die ihr Erscheinen nicht verdienen muss, hat wieder eine 2 seitige „Aufklärungskampagne“ (S. 4 und 5) mit dem Tenor: Den Arbeitslosen geht’s zu gut! Sie werden „verwöhnt! (tatsächlich so geschrieben)! Kein Wort über das Lügengebäude der offenen Stellen, kein Wort über gerechte Entlohnung – dafür aber: Den Arbeitslosen soll die Unterstützung gestrichen werden! Der Schreiber dieser Abscheulichkeiten: Daniel Windisch.

Was ist das für eine Welt, in der Redakteure, die in Zeitungen schreiben, die kein Mensch kaufen würde, die also praktisch von Subventionen leben und dann auf die wirklich Benachteiligten der Gesellschaft loshacken? Traurig, dass sich die Exponenten unserer Gesellschaft, allen voran Hr. Sozialminister Hundstorfer nicht sofort von diesem menschenverachtenden, rechtsradikalen Gedankengut distanzieren!

Selbst wenn die Basisannahme stimmen würde, dass „die Arbeitslosen“ arbeitsunwillig wären – der Vorschlag ihnen die Existenzbasis zu entziehen ist eines NS-Staat würdig – nicht aber einer humanen Demokratie!

Der Herr Mag. Daniel Windisch wäre gut beraten, sich einmal die Arbeitsangebote anzusehen! Die offenen Stellen, die von der Wirtschaft gemeldet werden gibt es in der Form gar nicht. Durch Jobvermittler und andere systemische Tricks etntsteht ein mehrfaches an Stellenangebote als überhaupt da ist. Da wird eine Stelle – sagen wir eine Programmiererstelle – einer namhaften Firma ausgeschrieben. Die gleich Stelle wird nun auch vom Arbeitsvermittler x und Arbeitsvermittler y ausgeschrieben – oh wunder: Nun haben wir schon 3 offene Stellen. Wenn nun auch noch in englisch und deutsch ausgeschrieben wird, haben wir schon 6 Stellen – Potemkin lässt grüßen.

Natürlich jammern nun die Wirtschaftstreibenden, allen voran Hr. Reidl und Leitl und ihre bezahlten Schreiberlinge über Gott und die Welt wie arm sie sind und dass zu Ihren „Superbedingungen“ keine Arbeitskräfte zu finden sind.

Ich selbst bin, neben vielen anderen Kolleginnen und Kollegen 2009 von der Firma SIEMENS AG Österreich bzw. der augegliederten iSAC abgebaut worden. Als Software-Entwickler mit mehr als 20 Jähriger Erfahrung war ich in der Langzeitarbeitslosigkeit in einem Land, in dem die Wirtschaftexponenten behaupten Rot-Weiß-Rot-Karten für Inderinnen und Inder ausstellen zu müssen, weil sie keine Software-Spezialisten bekämen. Lug und Trug auf der ganzen Stecke. Was wirklich dahinter steckt ist, Die Wirtschaft will billige, willige, flexible Arbeitskräfte – sonst nichts!

Das unsägliche Hartz IV als Erfolgsmodell hinzustellen schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht.

Nicht nur, dass Hartz IV kein Modell ist, das einer Nachahmung würdig ist (was ist schon human daran, dass Menschen zu „Working Poor“ gemacht werden?) -Deutschland ist nicht deswegen erfolgreicher, weil es niedrigere Löhne zahlt, sondern weil Deutschland (noch) mehr große Unternehmungen hat. Nachdem Österreich seine Unternehmen wie SIEMENS Österreich, VÖST, ÖMV, POST usw. usw. privatisiert ha (zumindest zum Großteil) und diese Privatinvestoren überhaupt keine Lust haben, in Österreich große zu investieren, bleibt eben nur mehr die Klein- und Mittelindustrie. Die Mittelindustrie geht nach China und Indien mit ihren Produktionsstätten und die Kleinindustrie, als verlängerte Werkbank Deutschlands leidet unter Auftragsrückgang, weil eben die Deutschen auch nicht mehr „die“ Lokomotive ist.

Aber natürlich: Streicht den Arbeitslosen die Suppe. Die in der „sozialen Hängematte“ (tatsächlich so im Artikel geschrieben) mit dem Zusatz „die es eigentlich nicht brauchen und nicht verdient haben“ (vielleicht meint dieser Zusatz ja tatsächlich die Redakteure von subventionierten Zeitungen und ähnlich Privilegierte – einschließlich Ministerinnen und Minister o.ä.) denen müssen nun auch „unbequeme Maßnahmen“ zugemutet werden.

Josef Herk, Präsident des „Wirtschaftsbundes Steiermark“ denkt da anscheinend in Richtung „Hartz IV“.  In dem besagten Artikel wird auch eine Diskussion mit Herrn Sozialminister Hundstorfer und Herrn Peter Hartz angekündigt.

Anstatt eine, für alle erfolgreiche Wirtschaft zu treiben, wird das Wohl der Wirtschaftstreibenden immer mehr auf Kosten von Randschichten und Sozialsteichungen finanziert. Mit den so lukrierten Geldern (auch der Kleingeweirbetribenden, die zur Kasse gebeten werden) werden dann Zeitschriften und Kmapagnen bezahlt, um diese menschenverachtendeIdeologie (wieder oder noch immer?) salonfähig“ zu machen.

Ich glaube kaum, dass es viele Menschen gibt, die sich mit der bedarfsorientierten Mindestsicherung (Arbeitslosengeld bekommen die Menschen ja nicht lange) in die soziale Hängematte legen wollen. Ich glaube nicht dass Herr Hartz oder Herr Hundstorfer oder Herr Herk oder auch Herr Windisch als Sozialhilfeempfänger leben wollten – aber nicht, weil sie so fleißig und arbeitswütig sind, sondern weil sie mit dem Geld kaum das Auslangen fänden würden.

31.5.2015, W.Friedhuber

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