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Bedenkliche Entwicklung im Zusammenhang mit Antifa

Bloged in Allgemein,Revolutionen by friedi Freitag November 1, 2013

Wann wird die „gerechte Sache“ selbst zum Unrecht ?

Antifa, der antifaschistische Widerstand,  hat seine Berechtigung – aber auch seine Grenzen!

Unter dem Titel des Widerstands gegen Faschismus gibt es nun, als Reaktion auf den Angriff auf ein Lokal in Wien, einen Aufruf, der mehr als bedenklich ist. In einer Stellungsnahme von RKOB (Revoluionär-Kommunistische Organisation zur Befreiung) wird praktisch  zum Modell der bewaffneten Schutzbünde, welche am Untergang der ersten Republik und der Erstarkung der Nationalsozialisten anno 1934 nicht unbeteiligt waren, aufgerufen. 

Wenn in dieser Stellungsnahme anlässlich des Angriffen durch Faschisten am 27.10.2013 in Wien gefordert wird, dass „[e]s ist die Pflicht eines jeden klassenbewussten Arbeiters, einer jeden klassenbewussten Arbeiterin [ist] solche Angriffe nicht nur zu verurteilen sondern aktiv dagegen vorzugehen“ so kann dieser Aufruf zu Gewalt noch als Notwehr, als die Verpflichtung Leib und Leben Schwächerer zu schützen,  gesehen werden.

Wenn aber im nächsten Satz  „die Bildung von Selbstverteidigungseinheiten für die Vereine und Lokale um weitere Angriffe mit allen Mitteln zurückschlagen [zu können]“ aufgefordert wird, so geht das eindeutig in Richtung Notwehrüberschreitung. Wenn ein paar Zeilen weiter dann der Schluss gezogen wird, dass “ die beste Form der Verteidigung […] der Angriff [ist]“, so wird damit jegliche zivile Grenze überschritten. Die Stellungsnahme geht in diesem Tenor weiter.  RKOB schreibt: „[d]abei gilt auch, nicht auf die Polizei und den Repressionsapparat zu vertrauen“  und ruft damit praktisch zur Selbstjustiz auf.

Ich stelle mir hier die Frage, ob diese Agitateure aus Schattendorf, aus Heimwehr- und Schutzbund- Ausschreitungen in der Zwischenkriegszeit, nichts gelernt haben!? Ist eine RKOB diktierte Herrschaft, mit Schlägertrupps und Selbstjustiz wirklich Fortschritt?

Die LinkeStmk jedenfalls lehnt, allein schon aus ihrem Vereinszweck, solche Diktionen von Grund auf ab. Eine humanen, lebenswerte Zukunft kann keine  sein, in der Linke und Rechte aufeinander eindreschen. Bürgerkrieg ist kein erstrebenswerter Zustand! Ich zitiere hier auch nicht weiter aus dieser RKOB-Stellungsnahme um nicht der bösen Sache eine weitere Plattform zu geben.

Die LinkeStmk ist der festen Überzeugung, dass das beste Mittel gegen Rechtsradikalismus ein gesicherter Wohlstand und eine überzeugend vorgetragenen Aufklärung ist.

Wie die Vergangenheit gezeigt hat, führen Gewaltmittel, Unterdrückung von Diskursen, Ausgrenzung und Stigmatisierung von Menschen zur Erstarkung genau der Gruppen, welche die Unmenschlichkeit im Banner führen.

Eine aktive antifaschistische Arbeit heißt: Diskurs, Überzeugen, Argumentieren und die Arbeit an einer lebenswerten Welt für ALLE!

Das heißt im ersten Schritt auch, Andersdenkenden zuzuhören, die Beweggründe verstehen zu lernen – auch dann, wenn das ein mühsamer Prozess ist. Bei Angriffen von Extremistinnen und Extremisten ist mit allem Nachdruck auf eine Verfolgung der Täterinnen und Täter durch offizielle Organe – Polizei und Justiz – zu drängen nicht aber Selbstjustiz zu üben und zur Gegengewalt zu greifen.

Auch im Sinne von Anarchismus, also bei Misstrauen der Polizeigewalt gegenüber,  ist der Schutz bei aktiver Bedrohung akzeptabel – nicht aber die Bildung von Schlägertrupps!

Fast JEDER Weg, der in Frieden und Freiheit beschritten wird ist besser als der gewaltsame Weg – dies selbst dann, wenn es eine schmerzhafte Periode gibt, in der die eigenen Meinungen und die eigenen Wünsche sich auf diesen Weg nicht durchsetzen lassen.

Graz, 1.11.2013, W.Friedhuber

 

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