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Mehr Zeit für Graz ….

Bloged in Allgemein by friedi Sonntag Dezember 22, 2013

Die 38 Sitzung des Bürgerbeteiligungsforum „Mehr Zeit für Graz“ berichtet über die Vorhaben zur Stadtentwicklung unserer Stadpolitiker: http://www.mehrzeitfuergraz.at/index.php?option=com_content&view=article&id=167&catid=64&Itemid=109

Keine Angst: Es geht nicht um eine lebenswerte Stadt mit Versammlungsmöglichkeiten, Erhalt von Grünflächen, nutzbaren Raum für jeden und oder um den Schutz von Gebäudeensambles – es geht um Architekur, um Bauen, um Vermarktung, um Neugestaltung – um Nutzung der Freiflächen.

Wer Mitgestalten will, wer zumindest die „Rote Karte“ zeigen will – das Forum würde zumindest den Einwand protokollieren.

Es ist dabei zu befürchten, dass die Stadtplaner, die einseitig auf kommerzielle Nutzung schauen und dabei genau das, was einen lebendige und auch kommerziell erfolgreiche Stadt ausmacht zerstören, ohnedies ungestört ihre Pläne „durchziehen“ – an der Annenstraße ist dieses Konzept zu bewundern: Teuer umgebaut – aber tot! Die Straßenbahnhaltestellen so verteilt, wie ein zynischer Gestalter oder Gestalterin glaubt, dass es sein muss – aber für die Bevölkerung unbrauchbar.

Die Straßengestaltung: Verspielt, teuer – aber unschön. Die Freiräume und Parks nun mit „modischen Desigen“ aber ohne Grün. Der Hauptbahnhof ist ein Exemplar dieser Ideologie: Wo einst ein schöner Park mit Weiden war ist nun, trotz dessen dass die Tram jetzt unterirdisch fährt, eine Betonstahlwüste mit Blumenrabatten.

Die funktionierende Infrastruktur wird zerstört. Siehe Annenpassage – die ist dank gezielter „Fehlplanung“ und Nichteinbindung in die Straßenbahnunterführung nun tot!

Ebenso die Idiotie, dass kein Durchgagn zu der Unterführungder ÖBB gemacht wurde – Naglkonzept halt: Mit Rolltreppe hinauf und 50 m Weiter mit Rolltreppe wieder hinunter. Aber all den Unsinn sieht man auf Hochglanzbroschüren nicht – daher ist es gut so!

Wenn Herr Nagl von einer nachhaltigen Stadtentwicklung spricht, so meint er nicht unbedingt eine Stadt mit Flair – sondern eine Art Architekturexperimentierstube in der am Schluss die urbane Infrastruktur an der Peripherie zu finden ist und der Grünraum im Wienerwald.

Bezüglich Wohnraum geht das Konzept auf solange der Zuzug aus Süden und Osten noch so ungehindert anhält und der Trend zur „gehobenen Zweitwohnung“ einiger „Leistungsträger“ da ist.

Allerdings besteht die Gefahr, dass Pizzerias, Imbissbuden und Billigshops nicht unbedingte eine nachhaltige Infrastruktur bilden – und eine Straße mit Markenware – die Herrengasse – reicht für die Befriedigung der Touristenwünsche und die der Schickimickies völlig aus. Dies könnte längerfristig dazu führen, dass die Käufer der „gehobenen Zweitwohnung“ merken, dass genau das was sie erwartet haben – nämlich eine lebenswerte Stadt mit optisch ansprechender Architektur, mit Grünräumen und einer lebenswerten Umwelt – nicht mehr da ist. In der Annenstraße und in der Jakoministraße (und auch an anderen Plätzen) kann man sehen was dann passiert.

Aber solange die Universität noch bei allen leeren Innenstadthäusern als Mieter einspringen kann und solange noch die Studierenden die Gastronomie am Leben halten, lässt sich mit dem Stadtkonzept á la Nagl doch noch Geld machen und alle Stakeholder – Bauwirtschaft, Realitätenbesitzer und einige wenige Gewerbetreibende  – befriedigen.

Graz, 22.12. W.Friedhuber

Noch einige Impressionen der um viel Geld neu gestalteten Annenstraße, von der die Politik glaubt, dass es das ist was notwendig ist („…viel Platz zum Flanieren…“ in „Der Uhrturm“, Dezember 2013 – FPÖ-Zeitung)


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