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Chinesisch-Japanischer Insel-Konflikt ( 7.Bericht Dworczak)

Bloged in Allgemein by friedi Dienstag Oktober 30, 2012

Chinesisch-Japanischer Insel-Konflikt

7.Reisebericht von H. Dworczak

Der chinesisch-japanische Insel-Konflikt ist von grosser Bedeutung. Er hat sowohl eine historische als auch eine aktuell politische Dimension. Beide sind nicht voellig deckungsgleich.

Um den Streit um die Diaoyu Inseln hinreichend zu analysieren sind zumindest 3 Ebenen zu unterscheiden:

– historisch gehoerten die 5 unbewohnten Inseln die laengste Zeit zu China. Im Gefolge des chinesisch-japanischen Kriegs Ende des 19. Jahrhunderts kamen sie zu Japan, nach dem Ersten Welkrieg wieder zu China. Im Zuge der japanischen Aggression in den 30er-Jahren wurden sie erneut von Japan annektiert…

– Die unbewohnten Inseln interessierte bis vor kurzem kaum jemanden, der Konflikt entzuendete sich mit den „Kauf“absichten des weit rechtsstehenden (Ex-)Gouverneurs von Tokio Shintaro Ishihara- ein beruechtigter Politiker, der eine grosse rechtsextreme Partei z.T. mit offenen Faschisten („Sonnenroete-Partei“) zimmern will.

– Zusaetzlich goss der japanische Oppositionsfuehrer mit einem demonstrativen und provokativen Besuch des Schreins, in dem fuehrende Kriegsverbrcher begraben sind, ins Feuer. Bei dem Besuch grinste er unverschaemt in die Kamera.

Er -wie viele Rechtspolitiker in Japan- leugnen die Kriegsverbrechen. In der beindruckenden Gedenkstaette in Nanjing konnte ich mich an Hand der Dokumente von den facts ueberzeuigen: 300 000 Menschen fielen 1937 innerhalb weniger Wochen den Schlaechteren der wuetenden japanischen Soldateska zum Opfer- 20 000 Frauen wurden vergewaltigt!

Die japanischen Revanchisten leugnen nicht nur die Kriegsverbrechen, ihnen ist auch der Artikel 9 der Nachkriegs-Verfassung ein Dorn im Auge, der Japan „Kriege verbietet“.

– China reagierte zu recht empoert auf diese Entwicklungen. Sie sind auch vor dem Hintergrund der „neuen Strategie“ des US-Imperialismus zu sehen, den „chinesischen Einfluss im pazifischen Raum zurueckzudraengen“(die gegenwaertigen Manoever der USA mit Sued-Korea und Japan sind in diesen Kontext eingebettet).

Soweit sind die Dinge, was China betrifft, verstaendlich. Bedenklich ist allerdings die „Funktionalisierung“ des Konflikts. Es entsteht eine „Amalgam“- Situation. Natuerlich muss -auch international- darauf gedraengt werden, dass Japan voll seine historische Schuld einbekennt.

Aber die Kriegsverbrechen der Japaner und der aktuelle Konflikt sind prinzipell 2 verschiedene Paar Schuhe: Wem auch immer die Inseln in der Vergangenheit gehoerten- heute geht es schlicht um den Fischreichtum der Gegend und die Bodenschaetze, die unter den Inseln vermutet werden. DIESEN Konflikt gilt es friedlich, auf dem diplomatischen Verhandlungsweg zwischen China und Japan zu loesen.

Der „Volkszorn“, der in China in Protesten in 85 Staedten zum Ausbruck kam, war nicht spontan, er hatte ueberwiegend VORBEREITETEN Charakter.

Und es liegt auf der Hand, dass der Konflikt von der Fuehrung in Partei und Staat weidlich dazu benutzt wird, um ueber andere relevante Themen „weniger“ zu berichten- statt auf die soziale wird auf die „nationale“ Karte gesetzt.

Hermann Dworczak (0043 / 676 / 972 31 10 )

 

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